A231: Parabeln, Seite 7

G.C.H.P.
Parabel
mich um meiner selbst willen liebt, wenn ich nicht so unermesslich
reich wäre."- "Ob deine Reichtümer sie an dich fesseln, wird sich oh-
neweiteres feststellen lassen. Wenn es dir beliebt, bist du im näch:
sten Augenblick ein Bettler." - "Du mist nicht gleich übertreiben",
entgegnete Fridolin. "Denn Bettelarmut bringt doch noch allerlei Un-
zukömmlichkeiten mit sich, denen ich weder meine Frau noch mich aus-
setzen möchte. Es wird mir also genügen, wenn du mich zu einem Mann
in beschränkten Verhätlnissen machst, so dass wir eben unser kärg-
liches Asukommen haben, ohne dass es uns an die Existenz geht."-
"Das soll dir werden", erwiderte die Fee und verschwand.
G.C.H.F.F:H.Hae
Als sie nach einiger Zeit wiederkehrte, um sich zu erkundigen, ob
sich in den Beziehungen zwischen Fridolin und seiner Frau etwas ge-
ändert hätte, zuckte er die Achseln, "Wie du siehst", sagte er,
"leben wir hier in einem recht armseligen Quartier. Es kommt kein
guter Tropfen Wein mehr auf den Tisch, wir halten nicht mehr Wagen
und Pferde, meine Frau trägt sich nicht mehr nach der letzten Moder
und aller Schmuck ist ins Leihhaus gewandert. Ihre Laune aber ist
genau so gut wie sie war. Sie/ ist immer freundlich und liebevoll
zu mir und ich könnte mir wirklich einbilden, dass sie mich ummeiner
schöner
selbst willen liebt, wenn ich eben nicht ein so verdammt xxx
Kerl wäre. "Das kann ja Rat geschafft werden", sagte die Fer. "Und
kann du darauf bestehet, so soll es mit deiner Schönheit über Nacht
vorbeil sein. Aber du solltest es dir doch vorher überlegen". - "Da ich
mich nun einmal in die Sache eingelassen habe, so wünsche ich sie
auch folgerichtig durchzuführen. Sprich dein Zauberwort - und dann
will ich sehen, ob ich um meiner selbst willen geliebt werde. Denn
wenn es meine Schönheit war, die meine Frau in mich verliebt machte,
### ich keinen Grund auf ihre Liebe stolz zu sein,* Die Foe nichte