A234: Kunst, Seite 4

V.J. I. Stücken.
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V. 7, '10"
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(Kunst)
zihungen des betreffenden Dichtwerkes tritt.
Gleichklang der Worte, wie sie durch die Armut unserer Ausdrucks-
mittel und die Notwendigkeit falscher Verständigung bedingt ist, be-
deutet nicht Identität.
Und wie wir durch gewisse physikalische Instrumente, ganz gewiss
aber durch Gleichungen feststellen könnten, dass z.B. das C innerhalb
eines bestimmten Schubert-Liedes ein ganz anderes ist als das C in der
Meistersinger-Ouvertüre, oder das C/ in einem anderen Schbertischen Lied,
oder das C des gleiches Lieds an einer anderen Stelle,- ebenso müsste
es unter gewissen Umständen möglich sein, die Nicht- laentität der
scheinbar gleichen Worte in zwei verschiedenen Dichtwerken oder im
gleichen Dichtwerk an verschiedenen Orten nachzuweisen.
Und das Gefühl, das im Bereich der Musik durch Berechnung ge¬
rechtfertigt werden kann, und das dem "musikalischen" Mensch innewohnt,
ohne erst nach mathematischer Rechtfertigung zu verlangen, ist bei dem
Produkten
"poetisch Verständigen" dichterischen xxxx gegenüber auch vorhanden,
und dieser hört mit dem Wort immer auch den Schwingungswert des be-
treffenden Wortes.
Lesen oder hören wir "ohne Stimmung" - oder zerstreut, so tritt
das Wort nur als Wort ansich in seiner mathematischen Nacktheit in unser
Bewusstsein,
Der C-Du r-Akkord, als C-Dus-Akkord in der Klavierstunde, ist
etwas total Anderes als z.B.der C-Du r-Akkord am Schluss der Meistersin-
ger, der nicht sich selbst bedeutet, sondern seine Beziehung zu allen
Tönen und Akkorden und allen Beziehungen dieser Töne und Aktorde, die
vom ersten C-Bur-Akkord der Meistersinger an in unser Bewusstsein einge-
treten sind,