A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 18

Ihnen sagen, weil ich doch schon so vorlaut bin. Grad für einen
wie es der Medardus ist trifft sichs gut, dass xx eine da ist,
wie ich, die sich geduldet und bereit ist ihn aufzunehmen, wann
er auch heimkehrt und woher immer.
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ummehr: Ach Kind, Du redst wie man in Büchern red. Das habt
Ihr wohl noch von Eurem Komödiespielen, wo Du immer die edeln
Fräuleins gemacht hast und Medardus die kühnen und gefährlichen
Rittersleute. - Was ists denn, was nu da spielst, Bruder?
chenbacher (am Spinett): Kommt mir just so aus den Fingern,
leicht auch aus dem Kopf. Weiss selber nicht recht was es ist.
zu Klaehr: Die Melodie, Bruder, die fordert ein andres Instrument,
da wünscht man sich Trommeln und pfeifen dazu. Es möchte ja
beinahe ein kriegerischer Marsch sein.
chenbacher: Möchte wohl und weiss es selber nicht.
na: Wahrhaftig, Herr Eschenbacher, wenn ich die Augen schliesse,
so seh ich ein ganzes Regiment, strahlend in Waffen, der Erd-
boden zittert und dröhnt...
chenbacher (lachend): Und ein gar gewaltiger Krieger mit Namen
Medardus Klaehr schreitet voran.
dardus (tritt ein in der uniform eines Landwehrmannes, 21 Jahre,
schön und frisch.) Agathe. Anna. Eschenbacher. Frau Klaehr.
dardus: Guten Abend.
au Klaehr: Nun da ist er endlich, wir haben schon gemeint Du
ist bist ohne Abschied fort.
ordardus: Mach mich nicht schlimmer als ich bin, Mutter (Er nimmt
ihre Hand und küsst sie.) Grüss Gott, Oheim, Annerl, Du auch?