A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 24

Medardus: Gäbs Gott! Es lässt sich ja alles gut an. Das Treffen in
gine zulau.
Baiern w###tfegreich und die halbe französische Armee schlägt
sich noch in Spanien herum, wo es ihr nicht zum besten gehn
soll.
Eschenbacher: Wird nicht so schlimm sein, da Napoleon schon auf dem
Wege nach Deutschland ist.
Medardus: Ist das wahr?
Eschenbacher: Wahrer jedenfalls als der Sieg von Ingolstadt, an dem
einige Zweifel gestattet sein mögen.
Medardus: Nun ich werde ja bald alles aus erster Quelle erfahren. Aber
nun ists wirklich an der zeit. (Ich will mir Etzelt im vorbei-
gehn aus dem Laden holen und mitnehmen zu dem Abschiedsfest.
(zur Mutter) Rabenau ist dabei und Leibolt. Und unser Leutnant
Kribbling auch und noch manche andre Doch Agathe mit Dir, die
mir gar zu schweigsam ist, möcht ich gern noch ein Wörtchen
reden, ein brüderliches wort.
Agathe: Medardus? (Mit ihm nach vorn)
Medardus: Sieh, Du bist ja zu gut, xxx Dich zu grämen, um irgend
einen. so müsstest Du denken; Bin ich ihnen zu gering, so
sind sie meiner noch weniger wert. Und François selber auch
nicht, da er doch zu ihnen gehört.
Agathe: Du darfst ihn schon Franz nennen, wie Dus früher getan, Du
weisst, wenns nach seinem willen ginge....
Medardus: Hätt er einen und wär zugleich ein ehrlicher Mann...
Agathe: Zweifelst Du an ihm?
Medardus: Ich weiss nicht, Agathe, er ist ein Franzos, und wenn er
auch von Kind auf in deutschen Landen lebt. Und sein Blut ist
adelig, wenn er sich auch von rechtswegen nicht einen Prinzen
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