A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 101

Annart. Frau Klachr.
Eschenbacher: Güten Tag, Franziska. Guten Tag, Annerl.
Anna : Guten Tag, Herr Eschenbacher.
Frau Klaehr: Was führt Dich her zu so ungewohnter Stunde?
###schenbacher: Ich dachte, den Medardus daheim zu treffen.
Anna: Was ists mit ihm? Was wollen Sie von Medardus, Meister
###schenbacher!
Eschenbacher: Umbesorgt, Annerl, ich hab ihm nur etwas zu bestellen.)
Vom Kommandanten der Bürgermiliz.
Frau Klaehr: Was will der von ihm? Und was hast Du bei tien zu tun
gehabt, Bruder?
Eschenbacher: Du hast doch wohl den neuesten Aufruf gelesen? Ich
hab mich eben zum Dienst gemeldet.
Frau Klachr: Der Aufruf ging doch die Patrioten.
Eschenbacher: Mit dem Patroitismus, Schwester, halt ichs - wie
andre mit der Religion. Sie stellen sich fromn und gläubig an,
damit die Schwankendam nicht ihren einzigen Halt verlieren.
Sind vielleicht die, an denen Gott die meiste Freude hätte.
Anna: Aber was will die Bürgermiliz von Medardus?
Eschenbacher: Jungs Leute von einiger militärischer Ausbildung stehn
hoch in Preis, weil doch beinah alle mit der Landwehr fertig
schiert sind. Und so soll wie etliche andre, auch der Medardus
der Milis als Offizier zugeteilt werden.
ma: Sehn Sie, Frau Klashr, so ists doch gut, dass er dageblieben
ist.
Frau Klachr:Soll er auch die Polizei von den Franzosen machen und
schön obacht geben, dass ja keinem von ihnen ein Haar