A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 103

d.hr: Medardus, medardus...
Es ist nichts, Mutter. Du siehst doch, dass es so gut
wie nichts ist.
Frau Klaehr: In mein Zimmer. Auf mein Bett sollst Du Dich legen.
Medardus: Varum denn? Hier steht das Hofa, auf dem ich sonst zu
migen
schlafen pflege, das wird wohl ausreichen. Dies ist mein Arzt,
Mutter. (Er wird aufs Sepha gebettet.)
Medaatusl..
Anna:
Nun möchte ich aber sehr um Ruhe gebeten habem! ja, man könn-
Arat:
te sagen, Ruhe ist das einzige, was unser junger Freund für
den Augenblick dringend benötigt.
Medardus: Hört Ihr, meine Lieben? Seit bedankt für Eure Teilnahme
und entfernt Euch gefälligst. Der Laden war lang genug ge-
sperrt, Etzelt.
Etsalt (zu Freu Klaehr): Ich komme sehr bald wieder. (ab)
Eschenbacher: Und wir wollen uns ins Nebenzimmer zurückziehen,
Annerl.
(Anna und Eschenbacher in das Zimmer links.)
Frau Klaehr. Medardus. Arzt.
Frau Klaehr: Wo ist die Wunde?
Medardus (liegt mit geschlossenen Augen auf dem Sophia).
Arzt (hat den Puls des Modardus gefühlt und kommt mit Frau Klaer)
nach vorn): Nah am Herzen. Schauderhaft nah. Ja, das ist
wahr. So nahe, dass eine etwas grössere Nähe, nicht mehr
Mähe, sondern das Herz selber, somit den Tod bedeutet hätte.
Und in Augenblick da er hinsank, da vermuteten wir alle der-