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winkel des früheren Verführers ist eben doch
größer als dieser Mut, ist stärker als Liebe.
Glaube und Vertrauen.
dieses Schauspiel, technisch vielleicht eines der
schwächsten von Schmitzler, behandelt ein alles
Problem, und auch seine Kunst mehr zu sehen,
als bleste Naturwahrheit bietet, hat ihn hier nach
im Niche gelassen, denn es ist konventirnell
und grau und wahr wie des Leben selbst, und
ebenso gewöhnlich - aber auch dieses erste Schaune
spiel zeigt ja schon die seine späteren Werke
charakterisierende Absicht, sich mit Problemen
zu befassen, welche die Übergangsegechen zu neuen
Gesichtspunkten für die Freiheit der Liebe- und Ehe
kennzeichnen. Darum bringt nicht Schnitzler in
dem Freund des Helden eine Art skeplischer, ru¬
higer Kritik gleich mit auf der Bühne an.
Einen bedeutenden Sprung zur Verliefung die¬
ser Probleme und zur Veredlung sowohl der
Spreche, als des Inhaltes, zeigen seine weiteren
Schauspiele - insbesondere das jetzt wohl aktuellste
des „Zwischenspiel“, welches Schnitzler den
Grillparzerpreis eingetragen hat. Zeit war es sie
daß dieser von einem österreichischen Dichter ge¬
stiftete Preis endlich einmal in Österreich blieb,
und Schnitzler hat ihn längst, nicht erst jetzt
verdient. Er hat uns mehr gegeben als mancher
andere dichter - nicht bloße dichtung - sondern
Wahrheit und Leben veredelt durch seine Dichteri¬
sche Kunst.
winkel des früheren Verführers ist eben doch
größer als dieser Mut, ist stärker als Liebe.
Glaube und Vertrauen.
dieses Schauspiel, technisch vielleicht eines der
schwächsten von Schmitzler, behandelt ein alles
Problem, und auch seine Kunst mehr zu sehen,
als bleste Naturwahrheit bietet, hat ihn hier nach
im Niche gelassen, denn es ist konventirnell
und grau und wahr wie des Leben selbst, und
ebenso gewöhnlich - aber auch dieses erste Schaune
spiel zeigt ja schon die seine späteren Werke
charakterisierende Absicht, sich mit Problemen
zu befassen, welche die Übergangsegechen zu neuen
Gesichtspunkten für die Freiheit der Liebe- und Ehe
kennzeichnen. Darum bringt nicht Schnitzler in
dem Freund des Helden eine Art skeplischer, ru¬
higer Kritik gleich mit auf der Bühne an.
Einen bedeutenden Sprung zur Verliefung die¬
ser Probleme und zur Veredlung sowohl der
Spreche, als des Inhaltes, zeigen seine weiteren
Schauspiele - insbesondere das jetzt wohl aktuellste
des „Zwischenspiel“, welches Schnitzler den
Grillparzerpreis eingetragen hat. Zeit war es sie
daß dieser von einem österreichischen Dichter ge¬
stiftete Preis endlich einmal in Österreich blieb,
und Schnitzler hat ihn längst, nicht erst jetzt
verdient. Er hat uns mehr gegeben als mancher
andere dichter - nicht bloße dichtung - sondern
Wahrheit und Leben veredelt durch seine Dichteri¬
sche Kunst.