8/5 Bei Dilly.― Fand beim beliebten Durchstöbern die Tagebuchzettel des Mai bis heute (dadurch Ungenauigkeiten). „Scene“ erbitterte sie.― Alles vergebens.― Sie redet doch wieder dieselben Dinge wie gestern, wenn ich x-mal das Gegentheil beweise, insultirt meine frühern Geliebten, meine Freunde, meine künftige Frau ― sie kommt zehnmal nach zärtlicher Versöhnung hysterisch aufs selbe zurück und irritirt mich, so, daß ich endlich nach 6 falschen Abgängen wirklich gehe.― Sie will ― einen Kuss; ich verweigre ihn, da ich wirklich nicht gelaunt war;― sie öffnet mit großer Pose selbst die Thür, um deren Schlüssel ich sie gebeten und erwidert die „Gute Nacht“ nicht.
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Arthur Schnitzler an Hermann Bahr, [8. 5.?] 1894
Arthur Schnitzler an Hugo von Hofmannsthal, [8. 5.?] 1894
Arthur Schnitzler an Felix Salten, 8. 5. 94