10/10 Vm. bei Burckhard im Sanat. Loew. (Mein Schwager hat neulich eine schwere Nasenblutung mit Mühe bei ihm gestillt.) Er durfte nichts (beinah) reden; lag stumm, blass, tamponirt. Ein hübsches blondes Wesen saß an einem Tisch beim Fenster.― Ich sagte einige Worte über den Sommer, über Bahrs Stück ― und ging.―
Sah mir im Volksg. das Elisabethdenkmal an.―
Traf Dr. J. Winter; der mir nächstens die zur Herausgabe bestimmte Gedichtsammlung zeigen will.―
Bei Karolyi.―
Mittags Mama, und Annie Sikora.―
Mit Mama das G Concert von Beethoven.―
― Anträge, den Roman betreffend. Ullstein bereit 20t. zu zahlen.― Fischer (in einem sehr angenehmen Brief) 10t. und 10 Aufl. im vorhinein, was gleich 25t. wäre.―
Am Roman.―
Prof. Toldy kommt, spielt den ganzen Kakadu vor; dessen Klavierauszug und Partitur er mit hat. Abgesehn von einigen lyr. pathet. Stellen glaub ich nicht an die Sache.―
Er nachtmahlte bei uns und war ziemlich komisch, aber nett. Seine Pariser Abenteuer mit dem Hochstapler; die Ohrfeige an das Stubenmädchen; die Plattenangst; sein Antialkoholismus;― gemildert durch Bier und Wein.
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Arthur Schnitzler an Richard Beer-Hofmann, 10. 10. 1907
Arthur Schnitzler an Richard Beer-Hofmann, 10. 10. 1907
Schnitzler an Beer-Hofmann, 10. 10. 1907
Tagebuch von Schnitzler, 10. 10. 1907
Brief von Gerhart Hauptmann an Otto Brahm, geschrieben von Margarete Hauptmann
Antwortet auf eine von Brahm nicht erteilte Freigabe des Stücks 'Schluck und Jau'. Bittet, die Entscheidung zu überdenken, da davon "meine geistige Existenz, meine geistige Zukunft abhängt". Beklagt sich über die von Brahm und dessen Regisseuren verschuldeten Misserfolge, die seine "Freude am Theatralischen stark abgekühlt" und seine "Schaffenslust nicht gesteigert haben". Fühlt sich durch die Wiederaufnahme seiner alten Stücke "vernachlässigt und geschädigt", weil darin "ebenso wenig die alte Liebe zu finden ist wie die alte Kunst". 'Die versunkene Glocke' macht einen "geradezu peinlich verstaubten Eindruck". Verweist auf den für Brahm überaus günstigen Vertrag und fordert "Liberalität" ein. Brahm jedoch verweigere ihm "mit einer sozusagen eisernen Hand" einen "künstlerischen Bewegungsversuch". Fühlt sich künstlerisch missachteten Schauspielern gleich, wie dem "vortrefflichen Rittner", "dem die Verhältnisse viel zu früh die Bühne verleidet haben". Bittet um Freigabe von 'Schluck und Jau' für ein "Experiment auf einer fremden Bühne". Verweist auf andere Autoren in Brahms Programm und leitet daraus das Recht ab, 'Schluck und Jau' am Deutschen Theater aufführen zu lassen. Einer "Wiederaufnahme im Lessingtheater, bei dem Personal, über das Deine Bühne jetzt verfügt und bei der gleichen Regie, die den ersten Misserfolg des Stückes nicht hat verhindern können", steht er "hoffnungslos" gegenüber.1 Brief, 2 Bl.