3/12 Ewiges Koth- und Regenwetter.―
Dictirt, u. a. an Rosenbaum. Die Annie Strial hatte mir eben von ihm die Kunde überbracht, daß die Schauspieler von meinem Dank nicht zufrieden gestellt waren! Der Tenor meines Briefes ungefähr, daß die Dankesrechnung zwischen mir und dem Künstlerpersonal auch ohne Brief leidlich aufginge.
Nm. vertrendelt.―
Abends Première Anatol … „Frage“ wirkte etwas verblaßt, matt; „Weihnachtseinkäufe“ auffallend stark, am besten vielleicht; Abschiedssouper recht gut (aber zu bekannt; von hier an erschien ich vor dem Vorhang), Episode fiel ein wenig ab. „Hochzeitsmorgen“ wurde viel belacht; besonders Kramers Witze.― Der Thronfolger amusirte sich anscheinend viel besser als beim Medardus.
― Bei Sacher mit Julius Helene, Wassermann, Julie, Schmidl und Frau.―
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Uraufführung von Anatol, 3.12.1910
Arthur Schnitzler an Richard Rosenbaum, 3. 12. 1910
Quelle: Arthur Schnitzler: Briefe 1875–1912. Hrsg. v. Therese Nickl u. Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1981.
Schnitzler, Arthur an Stradal, Karl [Briefe]
Brief von Arthur Schnitzler an Richard Rosenbaum
1 masch. Br., 3 S. 4˚, 1 Nachschr., 1 Antwortkop.