Donnerstag, 8. Februar 1917

8/2 Vm. im Atelier des Hr. Gelles, auf dessen wiederholte Einladung. Er erzählt mir etwas weitschweifig und selbstgefällig seine Lebensgeschichte (Commis bei Koppel ― SpanienParisRodin etc.),― zeigt mir einige Arbeiten, die mir sehr begabt scheinen, bezeichnet einen Kopf als ein Meisterwerk, das eine Million werth sei,― und will mich modelliren (was ich dilatorisch behandle).

Bei Stephi (Nedergasse), die mit Fieber liegt.―

Nm. an Fr. d. R., Nachklang.―

Zum Nachtm. Specht und Vera, die aus Deutschland zurück weil wegen Beheizung- und Beleuchtungsschwierigkeiten alle Concerte abgesagt wurden. Sie erzählt von dem schönen Leben in der Schweiz; Richard Strauss und seiner Kunst der Distanzirung. Über homosex. Anlagen von Musikern.―

1917-02-08