27/5 Vm. bei Frau Hel. Binder; Brief ihrer Tochter, Besuch der Mutter bei ihr; der Bruder Stekel.― Mir wünscht sie eine heitre angenehme Beziehung zu einem blonden jungen Wesen.―
Verlag Karczag; mit Frl. Herz geschäftliches; Karczag erzählt mir eine Jugendliebesgeschichte.―
Bei Frau Vilma Lichtenstern, brachte ihr (wie Hel. B.) Blumen zum Abschied; Dr. Müller.―
Zu Tisch Jessie und Gerty Rheinhardt; sie nimmt einen Koffer für O. mit.―
Brief O.s an Heini, mit Feldafing nichts; wahrscheinlich Possenhofen.
Nm. an Weiher.―
Jüd. Volkbühne; sehr gute Vorstellung eines geschickten Pogromstücks von Dymow, das mich politisch menschlich mehr packte als dichterisch. Grauenhafte Welt! Daß wir es ertragen!― ― Im Spiel der gute alte Naturalismus aus den guten alten Reicherzeiten, die hohe Künstlerschaft erweist sich doch erst im Stil. Übrigens gewiß treffliche Schauspieler. Schäbiges Gasthauslocal. Director Deutsch erbat Propaganda. Richard, wie in allen jüdischen Sachen, etwas zu sehr Parteimann und bewußter Repraesentant …― Verstand, auch wegen des Jargons, wenig.―
Las Dunans kleines Buch über Oesterreich; dort wo er nicht tendenziös deutschenfeindlich und vercliquet ist, leidliches Excerpt; oft oberflächlich und kurzsichtig. (Ich komme natürlich besonders gut weg.―)