Freitag, 17. März 1922

17/3 Vm. bei Richard, der mir von seinen Berliner Filmunterhandlungen erzählt.―

Dictirt Briefe (Gerh. Hauptmann Buch etc.) Aphor.

― Nm. mit Heini der Lili Oxfordsymphonie von Haydn vorgespielt.―

Am Verf. ziemlich vergeblich. Die melancholischen Märztage.― Keine directe Nachricht von O., die den Kindern aus München leidlich heitre Briefe schreibt … Dieses Schweigen erhöht das Gefühl meiner Einsamkeit. Dabei nach wie vor ein Zusammenleben unvorstellbar;― ja noch fortdauernd das Gefühl der Befreitheit.

Heini mit seinem Collegen Schwarz tragen mir ihre Wanderbühnenschmerzen vor.―

Beende Lecture von Gabriele Reuters Selbstbiografie; feines Buch.―

Las selbstbiogr. von Whitman.―

Begann heute Scherrs Dtsch. Culturgeschichte.―

Das Renaiss. Tagebuch von Infessura lese mit Mißvergnügen. Wenn man nicht die schönen Bilder sieht … wird es eine dunkle und böse Zeit.

1922-03-17