4/1 Früh zu Dr. Hornegg, von wo ich mir Lilis Zopf holte. Die Indicien dafür, dass Lili selbst die „Thäterin“ war, sind in seinem Munde zwingend;― dagegen spricht die besondre Naivetät der Ausführung, wenn sie’s gethan. Zu erklären psychologisch nur als isolirte Zwangsvorstellung; denn weder an ihrer Intelligenz, noch an ihrer vollkommenen Aufrichtigkeit (bisher) ist ein Zweifel denkbar. Immerhin erregt mich die Sache sehr.
Burg General Probe Davis „Katakomben“; wegen Thaller (Debut) … Fast unerträglich ― ―
Ein Abendgespräch mit Heini von vorgestern nachzutragen, über Lili, in dessen Verlauf wir zum ersten Mal ausführlicher über O.’s Wesen sprachen.
Nm. mit Lili Gespräch; sie blieb bei ihren Betheuerungen.
Mit C. P. Fliegerkino.― („Ehre deine Mutter“.)
Lili kam aus „Julius Caesar“; sie bleibt bei ihren Angaben. „Wie kannst du nur glauben.―“
Lese das Wittelsbuch über Freud zu Ende.
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Filmvorführung von Ehre deine Mutter!, 4.1.1924
Generalprobe von Die Katakomben, 4.1.1924
Schnitzler im Fliegerkino, 4. Januar 1924
Quelle: »A. ist manchmal wie ein kleines Kind«. Clara Katharina Pollaczek und Arthur Schnitzler gehen ins Kino. Herausgegeben von Stephan Kurz und Michael Rohrwasser unter Mitarbeit von Daniel Schopper. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag 2012.
Hedy Kempny, Tagebucheintrag vom 4. Januar 1924
Quelle: Hedy Kempny und Arthur Schnitzler: Das Mädchen mit den dreizehn Seelen. Eine Korrespondenz ergänzt durch Blätter aus Hedy Kempnys Tagebuch sowie durch eine Auswahl ihrer Erzählungen. Hg. v. Heinz P. Adamek. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1984. (Neue Frau)