13/9 Forte dei Marmi. Lilis 16. Geburtstag. Gratulire ihr in ihrem Zimmer, dann bei O.― Später komme ich, ins Bad gehen wollend, zu O. ― sie: Ich wollte dich eben zu einem „Ausbruch“ Lilis holen ― „Was für ein ― ?“ Nun glaubst du, sie leidet nicht unter dem Schicksal, von ihrer Mutter getrennt zu sein, jetzt gleich wieder sich trennen zu müssen.― Ich bitte O., mir Vorschläge zu machen. Sie: ich müsse vorschlagen u. s. w. Zweistündig,― öfters unterbrochen durch mein enervirtes Verlassen des Zimmers ― wird wieder altes aufgerührt ― d. h.,― wenn ich es thue ― lehnt sie es ab, von vergangnem zu sprechen;― der Tenor ist: ich sei „unmenschlich“, von Hass erfüllt gegen sie ―; ich frage, was sie eigentlich wolle ―: in der Nähe ihres Kindes leben ― sobald ich concrete Vorschläge verlange, kommt nichts heraus. Das wesentliche: dass sie jetzt in B.-B. nicht leben könne ― dass sie eine einsame Frau sei ― ;― in Wirklichkeit wirft sie mir (unausgesprochen) vor dass ich nicht noch vor der Scheidung,― da sie Gr. enttäuscht ― als sie mir gesagt: „ihr Leben sei ein Trümmerhaufen“ (nach der ersten Besprechung bei Baerwald dem Rabbiner) ― sie wieder zurück genommen. Und beharrt ― ich habe ihr widerrechtlich ― „zur Strafe“, „aus Rachsucht“ ― ― beide Kinder „genommen ―“.
― Vergeblich, vergeblich, vergeblich.― Dabei immer, innerhalb des Gesprächs allerlei beinah kluges, sogar ergreifendes; nur ihre unerträgliche Einsichtslosigkeit, die vertrackte Lust, mich der Unmenschlichkeit u. s. w. zu beschuldigen ― macht eine Verständigung unmöglich. Damit schloss auch das Gespräch ab.
Gegen Schluss des Gesprächs ― ihr Wunsch jetzt (wegen Lili) auf eine Weile nach Wien zu kommen ― und wieder Sternwartestr. zu wohnen ― was ich, mit Erwähnung der übeln Erfahrungen vom vorigen Jahr ablehne. Als sie von der Eventualität Pens. Kramer spricht, sage ich, C. P. hätte es dort übel gefallen, sie wohne jetzt dort ― worauf sie aus Zorn weint etc.
― Nm. les ich für mich die Ltnts. Novelle (Badner Novelle) durch, die noch unfertig aber nicht übel ist.―