II, Theaterstücke 14, Der Schleier der Beatrice. Schauspiel in fünf Akten (Shawl), Seite 179

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14. Der Schleierer beatrige
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s Nachrichten
Ausschnitt aus:
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A „Der Schleier der Beatrice“, historisches Schau¬
spiel in fünf Akten von Arthur Schnitzler, erlebte, wie
bereits telegraphisch gemeldet wurde, vorigen Samstag am
Lobe=Theater zu Breslau seine allererste Aufführung
und erzielte einen unleugbaren Erfolg. Das vielum¬
strittene Werk, das ursprünglich in Wien seine Feuertaufe
erhalten sollte, führt uns in die herrliche Zeit der Renai##
sance nach Bologna und gibt in formvollendeter Sprack#
und packender Dramatik ein fesselndes, naturtrisches Bild
des Bologneser Lebens unmittelbar vor dem durch Cesare
50 Zeit Borgia drohenden Einfall. Der Dichter Filippo Loschi
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liebt Beatrice, die Tochter des idiotischen Wappen¬
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schneiders Nardi, und findet Gegenliebe. Doch als
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ihm die holdselige Mädchenblüthe in ihrer kindlichen
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Unschuld einen Traum erzählt, in dem sie sich als
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Gattin des Herzogs Leonardo Bentivoglio gesehen
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und dessen Liebesbezeigungen über sich habe ergehen
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lassen, stößt sie Filippo in aufwallendem Zorn als
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seiner unwerth von sich. Beatrice flieht nach ihrem Vater¬
haus, wosie der Herzog erblickte und ihr, von ihrer Schön¬
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heit geblendet, seine Hand anbietet. Die Trauung findet
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Inhaltsang:
unverzüglich zu nächtlicher Stunde statt; nach der Trauung
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begibt sich die Herzogin zu Filippo, um mit dem Geliebten
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vereint zu sterben. Er aber stellt ihr eine Falle, merkt, daß
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sie nur mit dem Tode svielt, und weist sie abermals von
werden in W sich, während er den Gistbecher nimmt. Beatrice verläßt
nun den Leichnam, verliert hierbei ihren kostbaren Braut¬
schleier und kommt zu ihrem Gemahl zurück. Dieser merkt
das Fehlen des Schleiers, dringt mit Fragen, Bitten und
Drohungen in sie, ihm zu sagen, wo sie den Schleier ver¬
loren. Sie aber enthüllt ihr Geheimniß nicht, sondern
führt den Herzog in Filippos Gemach, wohin bald
die Uebrigen folgen. Der Herzog steht erschüttert
an der Leiche des Dichters und will Beatricen ver¬
zeihen, da sie in der Unwissenheit ihrer Jugend gehandelt
habe. Da stürzt Francesco, Beatricens Brnder, vor und
erdolcht seine Schwester. Die Sonne geht auf und Lio¬
nardo zieht mit seinen Getreuen aus gegen Cesare
Vorgia. Diesen imoosanten, packenden Stoff hat der
Dichter glänzend gestaltet. Die einzelnen Charaktere sind
folgerichtig und einheitlich aufgebaut, dabei die Einheit
des Ganzen immer gewahrt. Das Theater war bis auf den
letzten Platz ausverkauft. Dem starken Beifall suchte eine
skrupellose Opposition vergeblich Einhalt zu thun, so daß
Schnitzler wiederholt dankend vor die Rampe treten
Ponnte. Leider stand die Darstellerin der weiblichen Haupt“
rolle nicht gonz auf der Höbe ihrer Aufgabe. —
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Zeitung
vom #L. (000

Im Breslauer Lobetheater wurde Schnitzkers
„Schleier der Beatrice zum ersten Mal aufgeführt. Die Vorge¬
schichte des Stückes, seine Annahme und nachherige Ablehnung durch
das Wiener Burgtheater, hatte eine lebhafte Polemik zur Folge gehabt,
in der die Wiener Kruik schroff gegen den Burgtheaterdirector Schleuther
Stellung nahm. Der „Schleier der Beatrice" fand in Breslau eine
Ffreundliche Aufnahme.
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