II, Theaterstücke 14, Der Schleier der Beatrice. Schauspiel in fünf Akten (Shawl), Seite 383

14. Der Schleier der Beatrice
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Ausschnitt
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Ausschnitt aus: Beutsche Zeitung, ien
vor 15/1 7005
FRSA·2
& Schnitzlers=Drama „Der Schleier der Beatrice“
ourde in Berlin mit Beifall und Zischen aufgenommen.“
Schließlich überwog“
nach jüdischen Zeitungs
erichten — „doch der Beifall.“
Den Ausschlag
scheinen also die Applausbuben
jegeben zu haben.

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vom: 75 7705
Dhrndtn Bdlama
Fachte. — Das Deutsche
Theater brachte Arthur Schnitzlers Renaissanké=Drama „Der Schleier
der Beatrice“ zur Erstaufführung. Der Dichter führt uns nach
Bologna, vor dessen Toren ein mächtiger Feind, Cesar Borgia, droht.
Man hat das Stück mit Monna Vanna verglichen. Wieder findet
man hier die färbenreiche Tracht des Cinquecento, zwei Staaten, die
sich besehden, ein Weib, das sich in der Stunde der Enscheidung in
den Mittelpunkt stellt. Nur findet sich hier nicht soviel Schmelz und
Poesie wie in Maeterlincks Drama. Schnitzlers Gebiet ist ein anderes,
er ist der Dichter des modernen Sittenbildes und ein Genie. Hier
versagt seine Kraft. Die Handlung ist voll farbenglühender Bilder,
phantastischer Szenen. In der Nacht vor Borgias Ansturm auf
Bologna beschließt der Landesherr, das schönste Mädchen zu sich aufs
Schloß zu führen. Er wählt Beatrice, die auch darauf eingeht, aber
ihm nur als Herzogin folgen will. Der Herzog ist es zufrieden, und ive
die Hochzeit wird gefeiert. Noch vor dem Untergang der Sadt feiert?.
man ein rauschendes Gelage. Dann ist alles verschwommen und raus.
haltlos. Beatricens nächtlicher Gang zu dem Dichter Filippo Loschi
ist ebenso wenig erklärlich, wie dessen notwendiger Tod. Die Raserei
und die Gnade des Herzogs sind, wie die Sentimentalität an der Leiche
den
Ades Dichters, unmöglich. Es sind viel Schönheiten in dem Stück,
kleider verschwendet. Auch die Darstellung konnte, trotz eifrigen Be=j die
mühens, nichts Uebriges daraus machen. Irene Triesch faßte die gon¬
Beatrice sehr glücklich auf, wie ein Kind, das in einer Art traumhafter ung")
* Verwirrung handelt, das echt empfindet und wie schlafwandelnd fehlt. kliehe
Mit¬
Auch Sommerstorff war vortrefflich. Man folgte der feininszenierten
Darstellung nicht mit sonderlichem Interesse. In den Beifall mischte
ssich heftige Opposition; trotz der Sympathie, die man dem Verfasser
jentgegenbringt, konnte dieser nur einen mäßigen Achtungserfolg ver¬
zeichnen