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Reigen
Stite 2. Nl. 7
bewahren und hiezu mit allen Mitteln hinzu¬
arbeiten auf unseren Anschluß an das Deuts##
Reich, an unsere Brüder, an unser
Vaterland !
Die Volksabstimmung übe
den Auschluß.
Im Nationalrate stellten die großdeutschen
Abgeordneten Dr. Frank und Genossen den
Antrag, ein Bundesgesetz zur Durchführung der
Volksabstimmung über den Auschluß
an das Deutsche Reich zu beschließen. Das be¬
antragte Bundesgesetz besteht aus 14 Paragraphen,
deren erster lautet: Die österreichischen Bundes¬
bürger haben durch Volksabstimmung zu erklären,
ob sie den Anschluß der Republik Oesterreich an
das Deutsche Reich wünschen. Die Bestimmung
des Artikels 88 des Staatsvertrages von Saint¬
Germain wird durch dieses Gesetz nicht berührt.
Nach § 2 des Gesetzes ist jeder österreichische
Staatsbürger, der am 1. Jänner 1921 das
20. Lebensjahr vollendet hat und vom Wahlrecht
zum Nationalrat nicht ausgeschlossen ist, ab¬
stimmungsberechtigt. Nach § 5 findet die Volks¬
abstimmung am 6. Sonntag nach dem Inkraft¬
treten des Gesetzes statt. Nach § 7 kommen zur
Abgabe bei der Abstimmung zwei Stimmzettel
zur Verwendung. Der eine Stimmzettel ist von
grüner Farbe und trägt den Aufdruck: „Ich
stimme für den Anschluß der Republik Oester¬
reich an das Deutsche Reich.“ Der zweite Stimm¬
zettel ist von gelber Farbe und trägt den Aufdruck
„Ich stimme gegen den Anschluß der Republik
Oesterreich an das Deutsche Reich.
Die Auschlußberatung der
Ländervertretung.
Die von Salzburg angeregte Beratung der
Ländervertreter über den Auschluß hat nicht
stattgefunden. Die Vorsprache beim Bundeskanzler
wurde dadurch unmöglich, daß er am gleichen
Tage in Linz bei der Zusammenkunft mit dem
Minister des Aeußern der Tschechoslowakei Doktor
Benesch weilte, andererseits war die Verständigung
der Ländervertreter so mangelhaft, daß nur zwei
Vertreter der Großdeutschen anwesend waren.
Die Beratung mußte daher auf eine geeignete
Zeit verschoben werden.
Falschmeldungen über den
Anschluß.
Die in Wien erscheinende monarchistische
„Montagszeitung“ veröffentlicht in ihrer Nummer
vom 7. d. M. eine Notiz, die behauptet, der
reichsdeutsche Gesandte in Wien hätte an einige
Redaktionen das Ersuchen gerichtet, sie sollten
sich in ihrer Auschlußbegeisterung mäßigen. Gleich¬
zeitig werden in einer anderen Notiz Gerüchte
verbreitet, man habe bei einer Konferenz in
Berlin, bei der auch der Wiener Gesandte
Deutschlands, anwesend gewesen sei, einen Be¬
schluß gefaßt, der gegen den Anschluß gerichtet
Si. Pöltner Deutsche Volks=Zeitung
Anschlußfrage, sowie in der westungari¬
en Frage. An den Bericht schloß sich eine
l#ngere Wechselrede an, in der allseits betont
#, daß nunmehr die Partei mit allen Mitteln
erascheste Durchführungder Volks¬
Kimmung über den Auschluß an
Deutschland zu dringen habe. In einer Ent¬
schließung wurde gefordert, daß die neu zu er¬
richtende Verwaltungsstelle für das
Burgenland ehestens ins Leben trete. Der
Bericht Dr. Dinghofers wurde mit Dank ein¬
stimmig zur Kenntnis genommen.
Der Reichsparteileitungssitzung ging eine
Sitzung des Reichsvollzugsausschusses voraus, in
der insbesonders die Frage der bäuerlichen
Organisation erörtert wurde.
Die Abstimmung in Ober¬
schlesien.
Wie die Blätter aus Breslau melden, soll nach
Mitteilung der „Grenzzeitung“ die Abstimmung
in Oberschlesien endgiltig auf den 20. März und
für die Reichsschlesien auf den 3. April festgesetzt
worden sein.
Wie wird die Abstimmung in
Oberschlesien ausfallen?
Ueber diese Frage, die jetzt auf den Lippen
aller Deutschgesianten hängt, gibt eine Schätzung
Auskunft, die in der „Schlesischen Tagespost“
aufgestellt wird. Danach stellen sich die Aussichten
folgendermaßen dar: Von zuverlässigen Schätzungen
wird die Zahl der Abstimmungsberechtigten in
Oberschlesien und im Reiche, die in die Listen
eingetragen sind, auf 1,150.000 Personen geschätzt
Da die Eintragungen noch nicht abgeschlossen sind
dürfte mit einem weiteren Zuwachs von etwa
50.000 Stimmberechtigten zu rechnen sein. In
der Liste A stehen rund 900.000, in der Liste
B rund 200.009 und in der Liste C rund
60000 Personen. Die Abstimmungsberechtigten
der Liste B und C können als überwiegend
deutsche Stimmen angerechnet werden. Von den
in der Liste A Eingetragenen dürfte mindestens
die Hälfte als deutsche Stimmen angesehen werben,
daß bei vorsichtiger Schätzung mit etwa
70
Prozent Stimmen gerechnet werden dürfte.
Nach einer Meldung der „Oberschlesischen
Volksstimme“ beträgt in Gleiwitz die Zahl der
Abstimmungsberechtigten 40.000, die mit über¬
wältigender Mehrheit deutsch stimmen werden. Im
Landkreise Gleiwitz zählt man rund 40.000
Stimmberechtigte, wovon etwa 50 Prozent auf
deutsche Stimmen anzurechnen sein dürften.
Neuerliche Lohnbewegung
unter den Staatsangestellten.
Dem Bundesministerium für Finanzen wurden
vor einiger Zeit vom Zentralverbande der öster¬
reichischen Staatsangestelltenvereinigungen Forde¬
rungen bezüglich Besserung der Tezüge wit=der
Begründung überreicht, —daß-seis-Bklover keine
Regelung der Bezüge der Stagtsbeamtenschaft
hwahl
erinlat
Kreilzaller Hehariartif
17. Februar
Zweck kann nur der sein, daß den zwei
Gruppen eine Vertretung gesichert
onst augesichts der heutigen Wahllk
fährdet wäre, daß die Großdeutsche
8
durch Zersplitterung und Verbitter
Wähler nicht auch Schaden leidet un
daß wenigstens bei Wahlen eine völk
heitsfront gebildet wird. Ein Ueberei
oder eine Entscheidung über Parteipr
gehört naturgemäß und selbverständlich
den Rahmen einer solchen Vertrauen
besprechung, denn es ist ja selbstverstänt
geschlossen, daß die eine oder andere Gr
anderen vorschreiben könnte, welcher?
anzugehören hat. Bezüglich des Mand
Abgeordneten Lump liegt eben ein Bes
Wählerschaft aller drei nationalen Part
einer Konferenz des Waldviertels in
zenau vor.
Achtung auf den 28. Feb
1921.
Ein wichtiger Tag für die Ver
abgabepflichtigen.
Nu noch wenige Tage treunen
dem Stichtage, an welchem die Begünst
die mit der Vorauszahlung auf die Ver
abgabe verbunden sind, erlöschen. Deshal
es uns nicht unwichtig, neuerdings auf
tigsten Bestimmungen des Gesetzes hin
und zu betonen, daß eine Verlängern
Einzahlungsfrist über den 28. Februar
unbedingt aasgeschlossen ist. Unter d
schiedentlschen Begünftigungen, die das
über die Vermldgensabaahe einräumt,
sich zunächs die Bestimmung, daß jebe
zahlung mit 120 statt mit 100 angen
wird. Nicht weniger günstig ist die Bestin
daß man die Hälfte in Kriegsanleihe
kann, welche mit Anrechnung des seiner
Zeichnungskurses von ungefähr 95 aberma
Begünstigung darstellt, welche bei der
zahlung bis zu 25 Prozent vom ent
Betrage ausmachen kann.
Vielfach ist die Meinung verbrei
eine Gesamtvorauszahlung gefordert werd
ist falsch. Jeder Betrag kann entrichtet
Selbstredend steigt mit der Höhe des eing
Betrages die Rentabilität der Vorauszah
Wer ein Drittel der Ausgaben voraus
hat, genießt auch die Steueramnestie.
schleunigte Zahlung der Vermögensabgab
fihlt sich auch aus Gründen der zuneh
Notenüberflutung. Eine Deckung der
ansprüche durch die Vermögensabgabe w
mindest für keine gewisse Zeit die Neug
von Banknoten auf Grund eskomptierter
scheine unnötig machen, wodurch in
Folge der Wert unseres Geldes eine Stei
erfahren dürfte. Wer also heute vorau
zahlt mit den Kronen vom heutigen Kur
wer später zahlt, wird wahrscheinlich mit
besseren Kronenkurs bezahlen müssen und
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bewahren und hiezu mit allen Mitteln hinzu¬
arbeiten auf unseren Anschluß an das Deuts##
Reich, an unsere Brüder, an unser
Vaterland !
Die Volksabstimmung übe
den Auschluß.
Im Nationalrate stellten die großdeutschen
Abgeordneten Dr. Frank und Genossen den
Antrag, ein Bundesgesetz zur Durchführung der
Volksabstimmung über den Auschluß
an das Deutsche Reich zu beschließen. Das be¬
antragte Bundesgesetz besteht aus 14 Paragraphen,
deren erster lautet: Die österreichischen Bundes¬
bürger haben durch Volksabstimmung zu erklären,
ob sie den Anschluß der Republik Oesterreich an
das Deutsche Reich wünschen. Die Bestimmung
des Artikels 88 des Staatsvertrages von Saint¬
Germain wird durch dieses Gesetz nicht berührt.
Nach § 2 des Gesetzes ist jeder österreichische
Staatsbürger, der am 1. Jänner 1921 das
20. Lebensjahr vollendet hat und vom Wahlrecht
zum Nationalrat nicht ausgeschlossen ist, ab¬
stimmungsberechtigt. Nach § 5 findet die Volks¬
abstimmung am 6. Sonntag nach dem Inkraft¬
treten des Gesetzes statt. Nach § 7 kommen zur
Abgabe bei der Abstimmung zwei Stimmzettel
zur Verwendung. Der eine Stimmzettel ist von
grüner Farbe und trägt den Aufdruck: „Ich
stimme für den Anschluß der Republik Oester¬
reich an das Deutsche Reich.“ Der zweite Stimm¬
zettel ist von gelber Farbe und trägt den Aufdruck
„Ich stimme gegen den Anschluß der Republik
Oesterreich an das Deutsche Reich.
Die Auschlußberatung der
Ländervertretung.
Die von Salzburg angeregte Beratung der
Ländervertreter über den Auschluß hat nicht
stattgefunden. Die Vorsprache beim Bundeskanzler
wurde dadurch unmöglich, daß er am gleichen
Tage in Linz bei der Zusammenkunft mit dem
Minister des Aeußern der Tschechoslowakei Doktor
Benesch weilte, andererseits war die Verständigung
der Ländervertreter so mangelhaft, daß nur zwei
Vertreter der Großdeutschen anwesend waren.
Die Beratung mußte daher auf eine geeignete
Zeit verschoben werden.
Falschmeldungen über den
Anschluß.
Die in Wien erscheinende monarchistische
„Montagszeitung“ veröffentlicht in ihrer Nummer
vom 7. d. M. eine Notiz, die behauptet, der
reichsdeutsche Gesandte in Wien hätte an einige
Redaktionen das Ersuchen gerichtet, sie sollten
sich in ihrer Auschlußbegeisterung mäßigen. Gleich¬
zeitig werden in einer anderen Notiz Gerüchte
verbreitet, man habe bei einer Konferenz in
Berlin, bei der auch der Wiener Gesandte
Deutschlands, anwesend gewesen sei, einen Be¬
schluß gefaßt, der gegen den Anschluß gerichtet
Si. Pöltner Deutsche Volks=Zeitung
Anschlußfrage, sowie in der westungari¬
en Frage. An den Bericht schloß sich eine
l#ngere Wechselrede an, in der allseits betont
#, daß nunmehr die Partei mit allen Mitteln
erascheste Durchführungder Volks¬
Kimmung über den Auschluß an
Deutschland zu dringen habe. In einer Ent¬
schließung wurde gefordert, daß die neu zu er¬
richtende Verwaltungsstelle für das
Burgenland ehestens ins Leben trete. Der
Bericht Dr. Dinghofers wurde mit Dank ein¬
stimmig zur Kenntnis genommen.
Der Reichsparteileitungssitzung ging eine
Sitzung des Reichsvollzugsausschusses voraus, in
der insbesonders die Frage der bäuerlichen
Organisation erörtert wurde.
Die Abstimmung in Ober¬
schlesien.
Wie die Blätter aus Breslau melden, soll nach
Mitteilung der „Grenzzeitung“ die Abstimmung
in Oberschlesien endgiltig auf den 20. März und
für die Reichsschlesien auf den 3. April festgesetzt
worden sein.
Wie wird die Abstimmung in
Oberschlesien ausfallen?
Ueber diese Frage, die jetzt auf den Lippen
aller Deutschgesianten hängt, gibt eine Schätzung
Auskunft, die in der „Schlesischen Tagespost“
aufgestellt wird. Danach stellen sich die Aussichten
folgendermaßen dar: Von zuverlässigen Schätzungen
wird die Zahl der Abstimmungsberechtigten in
Oberschlesien und im Reiche, die in die Listen
eingetragen sind, auf 1,150.000 Personen geschätzt
Da die Eintragungen noch nicht abgeschlossen sind
dürfte mit einem weiteren Zuwachs von etwa
50.000 Stimmberechtigten zu rechnen sein. In
der Liste A stehen rund 900.000, in der Liste
B rund 200.009 und in der Liste C rund
60000 Personen. Die Abstimmungsberechtigten
der Liste B und C können als überwiegend
deutsche Stimmen angerechnet werden. Von den
in der Liste A Eingetragenen dürfte mindestens
die Hälfte als deutsche Stimmen angesehen werben,
daß bei vorsichtiger Schätzung mit etwa
70
Prozent Stimmen gerechnet werden dürfte.
Nach einer Meldung der „Oberschlesischen
Volksstimme“ beträgt in Gleiwitz die Zahl der
Abstimmungsberechtigten 40.000, die mit über¬
wältigender Mehrheit deutsch stimmen werden. Im
Landkreise Gleiwitz zählt man rund 40.000
Stimmberechtigte, wovon etwa 50 Prozent auf
deutsche Stimmen anzurechnen sein dürften.
Neuerliche Lohnbewegung
unter den Staatsangestellten.
Dem Bundesministerium für Finanzen wurden
vor einiger Zeit vom Zentralverbande der öster¬
reichischen Staatsangestelltenvereinigungen Forde¬
rungen bezüglich Besserung der Tezüge wit=der
Begründung überreicht, —daß-seis-Bklover keine
Regelung der Bezüge der Stagtsbeamtenschaft
hwahl
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Kreilzaller Hehariartif
17. Februar
Zweck kann nur der sein, daß den zwei
Gruppen eine Vertretung gesichert
onst augesichts der heutigen Wahllk
fährdet wäre, daß die Großdeutsche
8
durch Zersplitterung und Verbitter
Wähler nicht auch Schaden leidet un
daß wenigstens bei Wahlen eine völk
heitsfront gebildet wird. Ein Ueberei
oder eine Entscheidung über Parteipr
gehört naturgemäß und selbverständlich
den Rahmen einer solchen Vertrauen
besprechung, denn es ist ja selbstverstänt
geschlossen, daß die eine oder andere Gr
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anzugehören hat. Bezüglich des Mand
Abgeordneten Lump liegt eben ein Bes
Wählerschaft aller drei nationalen Part
einer Konferenz des Waldviertels in
zenau vor.
Achtung auf den 28. Feb
1921.
Ein wichtiger Tag für die Ver
abgabepflichtigen.
Nu noch wenige Tage treunen
dem Stichtage, an welchem die Begünst
die mit der Vorauszahlung auf die Ver
abgabe verbunden sind, erlöschen. Deshal
es uns nicht unwichtig, neuerdings auf
tigsten Bestimmungen des Gesetzes hin
und zu betonen, daß eine Verlängern
Einzahlungsfrist über den 28. Februar
unbedingt aasgeschlossen ist. Unter d
schiedentlschen Begünftigungen, die das
über die Vermldgensabaahe einräumt,
sich zunächs die Bestimmung, daß jebe
zahlung mit 120 statt mit 100 angen
wird. Nicht weniger günstig ist die Bestin
daß man die Hälfte in Kriegsanleihe
kann, welche mit Anrechnung des seiner
Zeichnungskurses von ungefähr 95 aberma
Begünstigung darstellt, welche bei der
zahlung bis zu 25 Prozent vom ent
Betrage ausmachen kann.
Vielfach ist die Meinung verbrei
eine Gesamtvorauszahlung gefordert werd
ist falsch. Jeder Betrag kann entrichtet
Selbstredend steigt mit der Höhe des eing
Betrages die Rentabilität der Vorauszah
Wer ein Drittel der Ausgaben voraus
hat, genießt auch die Steueramnestie.
schleunigte Zahlung der Vermögensabgab
fihlt sich auch aus Gründen der zuneh
Notenüberflutung. Eine Deckung der
ansprüche durch die Vermögensabgabe w
mindest für keine gewisse Zeit die Neug
von Banknoten auf Grund eskomptierter
scheine unnötig machen, wodurch in
Folge der Wert unseres Geldes eine Stei
erfahren dürfte. Wer also heute vorau
zahlt mit den Kronen vom heutigen Kur
wer später zahlt, wird wahrscheinlich mit
besseren Kronenkurs bezahlen müssen und