II, Theaterstücke 4, (Anatol, 8), Anatol, Seite 670

4.9. Anatol
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klu-
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Witwe heiraten einen Professor, der
weltmännisch auftritt. Wer kann gegen den Zug der Zei¬
Töchter: Frl. Felicitas Hallama; Ratsherren: die Herren Fuchs,
Kadelburg und Skowronnek nicht! Trotzdem sie so fortschrittlich
Dr. Haßler, Heyer, Kandl, Linden, Plaut und Werner Neidhart
sind, daß sie bei ihren Jagdabenteuern die Löwenjagd von Lei¬
echt, Kämmerer der freien Reichsstadt: Herr Eduard Schüller:
erwähnen, setze ich das Datum der Premiere um — daß ich ihnen
Wendelin, die Tenorpartie: Herr Paul Hansen; Georg v. Frunds¬
nicht unrecht tue! — zwanzig oder fünfundzwanzig Jahre zur
berg: Herr Ernst Lehmann. Der Name des berühmten Lands¬
Eins nur darf man ihnen gern zugeben, daß der Schwank in diesen
knechtsführer Frundsberg bezeichnet die Zeit, in der das Musikdrama
Jahren völlig unkenntlich geworden ist. Aber nicht weil er da¬
pielt. Die musikalische Leitung hat Herr Eduard Mörike, die szenische
grünen Rock angezogen, sondern weil er jeden Geist abgelegt hat.
Herr Dr. Kaufmann. Die Proben finden unter Mitwirkung des
Das Lustspielhaus sollte eher heute als morgen eine ander¬
Wichter-Komponisten statt. Fräulein Lulu Kasser singt in der
Schwankgattung pflegen. Da wir aber gute Lustspieltheater haben
Sonntags=Aufführung der „Undine" im Deutschen Opernhause zum
und eine neue Gattung nicht sofort geboren wird, sollte es eine
ersten Male die Titelrolle. — Im Theater am Nollendorfplatz
Stätte für große gastierende Komiker werden. Es hat früher mi¬
gelangt am Freitag die burleske Operette „Mikado“ von Arthur
Pallenberg, dann mit Richard Alexander den Anfang gemacht.
Sullivan, textlich neu bearbeitet von Fritz Friedmann Frederich,
Andere Bühnen würden nicht mehr in die Versuchung kommen, ihr
in der Inszenierung von Franz Zavrel zur Aufführung.
Ensemble durch Gäste sprengen zu lassen. Das Lustspielhaus
Am Sonnabend, 15. d. M., beginnt im Friedrich¬
hätte neue Bedeutung, und wir kämen zum Genuß an der selbst
Wilhelmstädtischen Theater ein Operetten Gastspiel
herrlichen Entfaltung komischer Genies.
„Die Kinokönigin von Julius Freund und Okonkowski, Musik von
Dazu müßte allerdings das Stamm=Ensemble des Lustspiel¬
Jean Gilbert. Für die Titelrolle ist die bekannte Wiener Operetten¬
hauses besser werden. Man freut sich schon, wenn ein unpersön¬
sängerin Helene Merviola verpflichtet worden. Die übrigen Haupt¬
rollen werden von den Damen Dusedan und Berger und den
licher Komiker wie Franz Arnold, der den Strösemann gab
nicht verletzt, wenn Richard Georg durch eine drastische Schutz¬
Herren Langendorf, Werner, Conradi, Suttner dargestellt. Als
Dirigent wird Kapellmeister Lehner am Pult erscheinen.
mannsmaske für Augenblicke komisch wird. Aber diese Regie! In
vielen Provinztheatern beginnt man unaufdringlicher Komödie zu
machen! Herr Ernst Bach läßt die Schauspieler aneinander vorbei¬
Moriz Rosenthal hat das 4. Klavierkonzert (F-moll von Later
reden und vorbeilaufen, als ob sie sämtlich so unbegabt wären wie
Scharwenka in sein Repertoire aufgenommen.
er. Diese Unterstreichungen! Diese Hinweise! Das Ensemble ist so,
Berliner Konzerte. Edyth Walker bringt in ihrem einzigen
daß die Ausgeborgten ausfielen: Julia Serda durch ihre
Liederabend, 15. November im Beethovensaal, unter Mitwirkung
Routine, Heinrich Schroth durch seine Diskretion. —ng
von Kapellmeister Gustav Brecher (am Klavier) Gesänge von
Schubert, darunter „Der Hirt auf dem Felsen" (mit obligater Kla¬
Aus dem Metropoltheater wird uns geschrieben: In der
rinette), Brahms, Liszt, Strauß und Volkslieder aus dem inter¬
gestrigen Aufsichtsratssitzung der Metropoltheater A.=G. teilte
nationalen Volksliederbuch von H. Reimann zum Vortrag. — Der
der Vorstand mit, daß entgegen dem bekanntlich ungünstig ver¬
letzte Kammermusik=Abend von Schnabel, Flesch, Gérardy, ist
laufenen vorigen Geschäftsjahr sich in diesem Jahre die Einnahmen
am 18. November im Beethoven=Saal. Das Programm
ganz außerordentlich günstig gestaltet haben. Die Erträge der
lautet: Trio B-dur op. 99 Schubert, Sonate C-moll op. 32 für
ersten 50 Vorstellungen der „Reise um die Erde" waren 373 959,50
Klavier und Cello St.-Saëns, Trio A-moll op. 30-Tschaikowsky. —
Mark, d. h. pro Abend 7479,20 Mk. Diese Ziffer stellt einer
Einen Zyklus von vier Sinfoniekonzerten mit historisch geordneten
Rekord dar.
Programmen veranstaltet im Laufe der Saison der junge Dirigent
Karl Maria Artz mit dem Philharmonischen Orchester. Als
Aus Berliner Theatern. Morgen geht zur Feier von
Solisten wirken Kammersängerin Margarete Siems von der
Schillers Geburtstag im königl. Schauspielhause die „Jung¬
Dresdener Hofoper, der bekannte Pianist Max von Pauer
frau von Orleans" in Szene. Die Titelrolle wird zum erstenmal
(Stuttgart) und die beiden Konzertmeister des Philharmonischen
von Frl. Adele Schönfeld dargestellt werden, die seit Beginn dieser
Orchesters Julius Thornberg und Veit mit. Die Konzerte
Spielzeit dem Schauspielhause angehört. Den Dunois spielt Herr
finden statt am 6. Dezember (Bach-Beethoven), am 3. Januar
Mühlhofer, den Lionel Herr Zimmerer, Talbot Herr Dr. Pohl
(Brahms=Bruckner), am 13. Februar (Romantiker); im letzten
König Karl Herr Geisendörfer, Burgund Herr v. Ledebur
Frau Poppe tritt zum erstenmal als Königin Isabeau
(„Modernen") Abend gelangen u. a. die „Vier Tondichtungen nach
vor das Berliner Publikum.
Böcklin" zur ersten Aufführung.
Die Agnes Sorel wird
von Frl. Ressel dargestelt. Spielleitung: Herr Regisseur (Theater und Musiksiehe auch hinter dem Koman)
Canadi¬
k. k. österr
Grösster Lu¬
Eigenes Lese
AUSSICHT
Dolmetsch,
..................
Neue di
TRIEST
Außerdem in der siebente
Aus der Frauenwelt mit Beiträ¬
anwalt Dr. Wilhelm
Gerichtliche Bekanntmachung
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Familien=Nachrichten; 3. Beil
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