Wieder düstre Stunden, durch meine Schuld, quälend, selbstquälerisch u. s. w. »Auch
jetzt, während du ruhig scheinst, bist du’s ja nicht; bist im innersten mißtrauisch
– weißt nichts von mir.« – Es ging vielleicht weiter als je;– löste sich wohl in verzweiflungsvollen
Thränen, machte uns aber doch beide immer hoffnungsloser.– Als Arzt könnt ich sagen:
Chronische psych. Depression; auf erblicher Grundlage, gefördert durch ein störendes
als unheilbar erkanntes Ohrenleiden, mit intercurrenten sehr häufigen mäßigern bis
krampfartigen Anfällen von Kleinheits-, Verfolgungs-, Eifersuchtswahn; mit Erhaltung
des Bewußtseins aber gelegentlichem Verlust der Correctionsfähigkeit.–
Kommentar
Genesung] Von der Operation einer Dermoidzyste am 24. 10. 1902 (A. S. Tb).
Überlieferung
Druck 1
Arthur Schnitzler: Tagebuch 1903–1908. Hg. Susanne Pertlik und Reinhard Urbach hg.
v. der Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig Unter Mitwirkung von Peter Michael Braunwarth.
Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1991.
Tagebuch von Arthur Schnitzler, 7. 2. 1903. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 25. 11. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-8904-3.