lieber, wir bekommen aus St. Veit von Bahr der durch Monate in der besten Verfassung war, auf einmal sehr schlimme Briefe. Es
scheint eine – hoffentlich nicht zu schwere – objective Verschlimmerung seines Befindens
zusammenzufallen mit einer schweren nach langer guter Arbeitszeit einfallenden Depression. Wir sind sehr ängstlich. Bitte suchen Sie ihn baldigst auf,
ohne diesen Brief zu erwähnen, und ohne dass er Sie einlädt: denn je schlimmer ihm
ist, desto mehr schließt er sich gern ab, und schreiben mir dann ein Wort.
Ich bin bis heute noch nicht verständigt ob ich am 14ten einzurücken habe oder dispensiert bin und hier bleiben kann. Sobald es entschieden
ist, schreib ich wieder.
Herzlich Ihr
Hugo.
Kommentar
Überlieferung
Versandverlauf
Signatur: Cambridge, University Library, Schnitzler, B 43b/1
eh. Brief, 1 Bl., 3 S.
Druck 1
Hugo Hofmannsthal, Arthur Schnitzler: Briefwechsel. Hg. Therese Nickl und Heinrich
Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1964, S. 194.
Wien (K.K. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, Bécs, Land Wien, Vídeň, Wenia, Beč, Vindobona (Wien), Vienna)
Zitiervorschlag
Hugo von Hofmannsthal an Arthur Schnitzler, 8. 8. 1904. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-8730-3.
Quelle: Hermann
Bahr, Arthur Schnitzler. Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931.
Herausgegeben von Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller. Göttingen: Wallstein
Verlag 2018