Die letzten Verfügungen Artur Schnitzlers, 23. 10. 1931

./images/1931_arbeiterzeitung.png
Die letzten Verfügungen Artur Schnitzlers
Der Leichnam des Dichters Artur Schnitzler wird heute Freitag um ½ 12 Uhr vormittags vom Trauerhause in der Sternwartestraße in den Zentralfriedhof (erstes Tor) gebracht und im israelitischen Friedhof beigesetzt.
Der Sohn Schnitzlers, der Schauspieler und Regisseur Dr. Heinrich Schnitzler, ersucht uns, die folgenden letztwilligen Verfügungen, die im Nachlaß seines Vaters waren, zu veröffentlichen; weiter bittet die Familie die gesamte Oeffentlichkeit, diese Wünsche Schnitzlers zu achten:
»Wien, 29. April 1912,
Bestimmungen, die ich nach meinem Ableben zu erfüllen bitte:
Herzstich.
Keine Kränze!
Keine Parte! Auch in der Zeitung nicht!
Begräbnis letzter Klasse.
Das durch Befolgung dieser Bestimmungen erübrigte Geld ist Spitalzwecken zuzuwenden.
Keine Reden!
Vermeidung allen rituellen Beiwerkes.
Keine Trauer tragen nach meinem Tode, absolut keine.
Artur Schnitzler
(Die gesperrt gedruckten Worte sind in der Originalhandschrift unterstrichen.)