85
-32-
1:1
9.1.1902
Lieber Arthur!
Eben erfahre ich von meinem Sendboten, der bei Schlenther
war
1) Schnitzler bekommt den Grillparzerpreis nicht; 2) Schlenther be-
zeichnet es als absolut falsch, wenn man meine, Schnitzler sei durch
die Gustl-Affaire burgtheaterunfähig geworden; diese Auffassung be-
stehe weder in der Intendanz noch bei ihm selbst; die "Lebendigen
Stunden" kenne er leider nicht.
Ich fahre in einer Stunde ab. Ueberleg Dir, bis ich wie-
derkomme, ob ich nicht doch mit den Stücken resolut hingehen darf.
Herzlichst
Hermann
8.3.1902
86
Lieber Arthur!
Ein paar Mädeln quälen mich um eine Photographie von Dir
mit Unterschrift oder "ein paar Bücher mit Widmung", als Gewinnste bei
einer Tombola im Concordiaklub am 16.d. Schick sie mir oder schreib
mir nein, damit ich nur das Gezwitscher los bin.
Herzlichst
Dein
Hermann Bahr
1.4.1902
87
Lieber Arthur!
Die mir zugeschickten Proben sind von jener heute so
weit verbreiteten Talentlosigkeit,die glaubt,es genüge einige Wendun-
gen von "modernen" Autoren aufzuschnappen, und gar nicht zu bemerken
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9.1.1902
Lieber Arthur!
Eben erfahre ich von meinem Sendboten, der bei Schlenther
war
1) Schnitzler bekommt den Grillparzerpreis nicht; 2) Schlenther be-
zeichnet es als absolut falsch, wenn man meine, Schnitzler sei durch
die Gustl-Affaire burgtheaterunfähig geworden; diese Auffassung be-
stehe weder in der Intendanz noch bei ihm selbst; die "Lebendigen
Stunden" kenne er leider nicht.
Ich fahre in einer Stunde ab. Ueberleg Dir, bis ich wie-
derkomme, ob ich nicht doch mit den Stücken resolut hingehen darf.
Herzlichst
Hermann
8.3.1902
86
Lieber Arthur!
Ein paar Mädeln quälen mich um eine Photographie von Dir
mit Unterschrift oder "ein paar Bücher mit Widmung", als Gewinnste bei
einer Tombola im Concordiaklub am 16.d. Schick sie mir oder schreib
mir nein, damit ich nur das Gezwitscher los bin.
Herzlichst
Dein
Hermann Bahr
1.4.1902
87
Lieber Arthur!
Die mir zugeschickten Proben sind von jener heute so
weit verbreiteten Talentlosigkeit,die glaubt,es genüge einige Wendun-
gen von "modernen" Autoren aufzuschnappen, und gar nicht zu bemerken