sinnliche Form und Gestaltung geben, kein
andres Bild wäre seiner würdig, als das
des himmelkürmenden Citanen.
a
Und doch:- auch dieser wegende Geist hat
Augenblicke der Ruhe, - der Erinnerung gleich¬
sam, in der er das überschaut, was er im
Lauf der Jahre geschaffen und auch dem seine
Rechte gönnt, das gewesen ist.
Und wahrlich! Ohne tradition kein Fortschritt
Es muß der Grund dasein, auf dem wir
weiterbauen, und zu öftere Malen hat es uns
die Weltgeschichte gezeigt, daß Nationen, sobald
sie mit dem Alten völlig brachen und
schrankenlos nach Neuem haschten und such¬
ten, bald zu dem zurückkehren mußten, was
sie eben verlassen, wenn auch nur auf
Und diese Notwendigkeit des Zurückkehrers,
kurze Zeit.
dieses Verlieren der Kräfte ohne sichtba¬
ren Gewinn, dieses aufreibende Drangen
nach Vorwärts ohne Erfolg und Gelingen,
die Dinge sind, die den Vortheiligung des
Conservations ihre Vorwürfe in die Hand
gegen die Kürger des
geben.
Fortschritts
Und doch ists gewiss – der Fortschritt hat seine
Berechtigung gleich dem Festhalten am Altge¬
wohnten, und ums gleich klarer zu sagen – sie
haben beide nur in festem Verbande ihre Berech¬
tigung, und nur vereint können sie bedeutendes
oder zum mindesten ersprießliches wirken. Frei¬
lich, nachähmenswerter und größer erscheint uns
stets jenes jugendlich starke Streben ins Unbegrenzte,
jenes Ringen nach dem Schönsten und Höchsten
selbst dann, wenn uns die Ziele des Strebens unklar
und vor schwommen, das Ringen und Mühen nutzlos
und vergeblich dünkt. Und warum? Weil die
Ursachen, die dem Menschen die Liebe zum ge¬
wohnten Alltagsleben ins Herz pflanzen, nicht
selten kleinlich, ja verächtlich sind. Und wenn
es auch nicht zu läugnen ist, das oft in re¬
wahre Überzeugung jenen Erhaltungstreb
in der Seele erwachen läßt, daß insbesondere
traurige Erfahrungen dazu geignet sind, das
Riegen nach anderm und neuem gar manchem
gleichgiltig, ja verdammenswert erscheinen
zu lassen - sicher ist, dass noch öfter Bequem¬
lichkeit, Unverständnis, ja einfacher nieder
andres Bild wäre seiner würdig, als das
des himmelkürmenden Citanen.
a
Und doch:- auch dieser wegende Geist hat
Augenblicke der Ruhe, - der Erinnerung gleich¬
sam, in der er das überschaut, was er im
Lauf der Jahre geschaffen und auch dem seine
Rechte gönnt, das gewesen ist.
Und wahrlich! Ohne tradition kein Fortschritt
Es muß der Grund dasein, auf dem wir
weiterbauen, und zu öftere Malen hat es uns
die Weltgeschichte gezeigt, daß Nationen, sobald
sie mit dem Alten völlig brachen und
schrankenlos nach Neuem haschten und such¬
ten, bald zu dem zurückkehren mußten, was
sie eben verlassen, wenn auch nur auf
Und diese Notwendigkeit des Zurückkehrers,
kurze Zeit.
dieses Verlieren der Kräfte ohne sichtba¬
ren Gewinn, dieses aufreibende Drangen
nach Vorwärts ohne Erfolg und Gelingen,
die Dinge sind, die den Vortheiligung des
Conservations ihre Vorwürfe in die Hand
gegen die Kürger des
geben.
Fortschritts
Und doch ists gewiss – der Fortschritt hat seine
Berechtigung gleich dem Festhalten am Altge¬
wohnten, und ums gleich klarer zu sagen – sie
haben beide nur in festem Verbande ihre Berech¬
tigung, und nur vereint können sie bedeutendes
oder zum mindesten ersprießliches wirken. Frei¬
lich, nachähmenswerter und größer erscheint uns
stets jenes jugendlich starke Streben ins Unbegrenzte,
jenes Ringen nach dem Schönsten und Höchsten
selbst dann, wenn uns die Ziele des Strebens unklar
und vor schwommen, das Ringen und Mühen nutzlos
und vergeblich dünkt. Und warum? Weil die
Ursachen, die dem Menschen die Liebe zum ge¬
wohnten Alltagsleben ins Herz pflanzen, nicht
selten kleinlich, ja verächtlich sind. Und wenn
es auch nicht zu läugnen ist, das oft in re¬
wahre Überzeugung jenen Erhaltungstreb
in der Seele erwachen läßt, daß insbesondere
traurige Erfahrungen dazu geignet sind, das
Riegen nach anderm und neuem gar manchem
gleichgiltig, ja verdammenswert erscheinen
zu lassen - sicher ist, dass noch öfter Bequem¬
lichkeit, Unverständnis, ja einfacher nieder