Geldgeiz die Motive des menschlichen Thurs, oder
ums richtiger auszudrücken, der menschlichen
Warum denn
Unthätigkeit sind. Und eben dieser Geldgeiz istes,
nicht gleich
den Göthe dem Träger der conservativen Ideen
in seinem Exos Hermann Dorothea als Motiv für
seine Thatenlosigkeit gegeben hat. Es ist der
Apotheker des kleinen Städtchens, der uns dieses
Princip der Erhaltung vertritt; - ein Prototgg
der Gewöhnlichkeit, dem eigentlich, wem man
seinen Worten glauben sollte, nur "die Tülle"
des Gelds" fehlt, um nicht denen zuzugehören,
die „zurücke kommen, weil sie nicht vorwärts gehn“;
ein Alltagsmensch von reinstem Wasser, der
sich, wie er selbst gesteht, „gerne nach dem
bessern umsieht, wofern es nicht theuer doch
neu ist,“ was er übrigens mit dem größten Theil
der Erdensöhne gemein hat. Dieser Gestalt
nun, die uns die Idee des Conservatisums
in ihren kleinlichsten Motiven versin-licht, steht
eine andere gegenüber, die in unserm Epos
den Gedanken steter Weiterentwicklung,
die 2te des nie ruhenden Fortschritts-Frei¬
lich nicht von den höchsten Standpunk¬
ten aus-vertritt.
Dem Apotheker hat Göthe Hermans Vater gegen¬
übergestellt, einen Mann, der sich eifrig um
das Ausbessern der Thore, das Weißen des
Thurnes, den neuen Chausseebau bekümmert, der
in der Stadt stets neues zu schaffen bestrebt ist
und überhaupt in seinem kleinen Wirkungs¬
kreise den Freigeist zu reträsentiren scheint.
Wie unbedeutend, steht aber dieser Mann
quir uns, wenn wir uns jenen andern, größern
Vertreter desselben Princips ins Gedächtnis
rufen - die Revolution. Freilich, sie spielt
in unserm Epos nur in ihren Consequen¬
zen eine Rolle, sie greift nicht selbst in die
Handlung ein und nur (in der Ferne) von
ferne, einem vorüberziehenden Gewitter
gleichend, übt sie ihre gewaltige Macht auf
ihre Sinne. Doch wie bedeutend erscheint sie
selbst in ihren Folgen! Wohl sehe wir
ist ein Mitbrauch freier Schrankenlosigkeit,
ist eine Verirrung des vorwärtsstrebenden
schlichen Geistes und doch - sie zwingt
zu staunender Bewunderung. — Und
ums richtiger auszudrücken, der menschlichen
Warum denn
Unthätigkeit sind. Und eben dieser Geldgeiz istes,
nicht gleich
den Göthe dem Träger der conservativen Ideen
in seinem Exos Hermann Dorothea als Motiv für
seine Thatenlosigkeit gegeben hat. Es ist der
Apotheker des kleinen Städtchens, der uns dieses
Princip der Erhaltung vertritt; - ein Prototgg
der Gewöhnlichkeit, dem eigentlich, wem man
seinen Worten glauben sollte, nur "die Tülle"
des Gelds" fehlt, um nicht denen zuzugehören,
die „zurücke kommen, weil sie nicht vorwärts gehn“;
ein Alltagsmensch von reinstem Wasser, der
sich, wie er selbst gesteht, „gerne nach dem
bessern umsieht, wofern es nicht theuer doch
neu ist,“ was er übrigens mit dem größten Theil
der Erdensöhne gemein hat. Dieser Gestalt
nun, die uns die Idee des Conservatisums
in ihren kleinlichsten Motiven versin-licht, steht
eine andere gegenüber, die in unserm Epos
den Gedanken steter Weiterentwicklung,
die 2te des nie ruhenden Fortschritts-Frei¬
lich nicht von den höchsten Standpunk¬
ten aus-vertritt.
Dem Apotheker hat Göthe Hermans Vater gegen¬
übergestellt, einen Mann, der sich eifrig um
das Ausbessern der Thore, das Weißen des
Thurnes, den neuen Chausseebau bekümmert, der
in der Stadt stets neues zu schaffen bestrebt ist
und überhaupt in seinem kleinen Wirkungs¬
kreise den Freigeist zu reträsentiren scheint.
Wie unbedeutend, steht aber dieser Mann
quir uns, wenn wir uns jenen andern, größern
Vertreter desselben Princips ins Gedächtnis
rufen - die Revolution. Freilich, sie spielt
in unserm Epos nur in ihren Consequen¬
zen eine Rolle, sie greift nicht selbst in die
Handlung ein und nur (in der Ferne) von
ferne, einem vorüberziehenden Gewitter
gleichend, übt sie ihre gewaltige Macht auf
ihre Sinne. Doch wie bedeutend erscheint sie
selbst in ihren Folgen! Wohl sehe wir
ist ein Mitbrauch freier Schrankenlosigkeit,
ist eine Verirrung des vorwärtsstrebenden
schlichen Geistes und doch - sie zwingt
zu staunender Bewunderung. — Und