lungenliedes bewährte, als eben diesem
Schreiten wir denn über die Schwelle.
Wie kann man sich das Anden¬
Zu beiden Seiten der Thüre sehen wir je eine
ken der Helden des Nibelungen,
zwei Bildsäute stehen, die Brunhild und
liedes monumental verewigt
Kriemfild darstellen sollen; Bumhild sieht
denken.
stolz vor sich hin, ein unbesiegbares, wildes
Weib; das reiche Lockenhaar fällt unge¬
einem „Nibelungensaal.
Idee zu
benann
bändigt über Nacken und Brußt; — zieh¬
tigen Blicks steht Kriemhild da, ein Bild
Mit leide was verendet desküneges höhzit
unentweihter, zarter Jungfräulichkeit.
als ie die liebe leide zu allerjungiste gît.
Wir schreiten weiter: Halbkreis Cormig
In diesen Versen liegt der Grundgedanke des
schließt sich die Wand uns Gemach. Rechts,
Nibelungenliedes. „Freude bringt Leid - dies
links und in der Mitte erblicken wir
traurig wahre Wort stellt in unserm rasch
je ein hohes Bogenfenster, in jeder der
fortschreitendem Epos das Unvergängliche, Stats¬
Nischen steht eine Statue. Die Wand
allgemeine dar; es ist der letzte Rück¬
selbst wird durch eine lange Reihe
blick auf all die Geschichte und Thaten, die
von Gemälden geschmückt. Wir treten
in der Diesung besungen worden; es ist die
näher. Je fünfzehn Bilder zieren die rechte
unsäglich trübe Wahrheit, die uns am Schlu߬
verkündigt wird. Es hat nicht anders kom- und linke Seite, die durch das mittlere
Bogenfenster von einander geschieden sind.
men können, denn Freude bringt leid.
In der Nische des rechten Fensters steht die Bildsäule
Keinem Worte zweite es mehr, am Ein¬
Hagens, links an der entsprechenden
gangenes Saales zu stehn, der uns
Stelle die Gunthers. Hagen - eine
Erinnerungen an die Helden des Nite¬