Das Interesse, das wir an tragischen
Conflecten nehmen, beruht aber nicht allein
auf wenn wir sie auf des Bühne dar,
gestellt sehen, beruht aber nicht allein
G.H.
auf Am Mi xxx das wir der leidende
Person entgegenbringen, und auf der
Kunst, die wir für uns selbst sind empfin¬
den; für uns selbst, die es tritt auch ein
äßhetisches Wohlgefallen hinzu, welches
das Intresse um ein bedeutende erhöht.
Nicht allein die Personen interessiren uns,
und die Kämpfe und Mühsalen, in denen
wir sie erblicken, nem. auch die Artund
Weise, wie sich sich diese Personen sprechen,
welche Gedanken ihren Geist bewegen,
wie sich für sich gegenüber denen, mit
denen sie in freundschaftlichem und wir
sich sich feindlichem Verhältnis stehen,
benehmen, wie ihr Charakter Er erscheint,
wenn er noch nicht im Widerstreite zweier
mächtigen Gefühle schwankt (was na Oefan
der Exposition von dem Dichter klar gemacht
wird, u. Ew. - und noch manches andre.
Hier könnte wohl der Eimauf erhoben werden,
daß diese Dinge, im engsten Sinn genommen,
nicht zum eigentlichen Wesen des tragischen
Confliches gehören - aber ich erwidre
darauf. Wie mancher tragische Conflict
lässt uns kalt, wenn wir nicht zugleich durch
eine schöne Sprache, kühne Gedanken,
lebensvolle Episoden interessirt wei¬
Der Möchte man Antigone nicht schon durch auf
des erhabenes Wort hin!
Nicht nützuhassen, mitzulieben bin ich da
liebgewinnen und hochverehren lernen?
Wurde uns, um ein Beispiel aus
einem deutschen Classiker anzuführen,
des Conflict, in welchem sich Don Carlos
befündet, so sehr interessiren, wenn
nicht Marquis Posa dabei stünde.
mit seinen erhabenen Ideen, seiner
großartigen Hoffnungen? ergreifend
schönen Menschenliebe? Würde u wir
von Göthes Götz so ergriffen und begeistert
sein, wenn wir nicht so inniges Gefallen
an den prächtigen Episodenfiguren
Conflecten nehmen, beruht aber nicht allein
auf wenn wir sie auf des Bühne dar,
gestellt sehen, beruht aber nicht allein
G.H.
auf Am Mi xxx das wir der leidende
Person entgegenbringen, und auf der
Kunst, die wir für uns selbst sind empfin¬
den; für uns selbst, die es tritt auch ein
äßhetisches Wohlgefallen hinzu, welches
das Intresse um ein bedeutende erhöht.
Nicht allein die Personen interessiren uns,
und die Kämpfe und Mühsalen, in denen
wir sie erblicken, nem. auch die Artund
Weise, wie sich sich diese Personen sprechen,
welche Gedanken ihren Geist bewegen,
wie sich für sich gegenüber denen, mit
denen sie in freundschaftlichem und wir
sich sich feindlichem Verhältnis stehen,
benehmen, wie ihr Charakter Er erscheint,
wenn er noch nicht im Widerstreite zweier
mächtigen Gefühle schwankt (was na Oefan
der Exposition von dem Dichter klar gemacht
wird, u. Ew. - und noch manches andre.
Hier könnte wohl der Eimauf erhoben werden,
daß diese Dinge, im engsten Sinn genommen,
nicht zum eigentlichen Wesen des tragischen
Confliches gehören - aber ich erwidre
darauf. Wie mancher tragische Conflict
lässt uns kalt, wenn wir nicht zugleich durch
eine schöne Sprache, kühne Gedanken,
lebensvolle Episoden interessirt wei¬
Der Möchte man Antigone nicht schon durch auf
des erhabenes Wort hin!
Nicht nützuhassen, mitzulieben bin ich da
liebgewinnen und hochverehren lernen?
Wurde uns, um ein Beispiel aus
einem deutschen Classiker anzuführen,
des Conflict, in welchem sich Don Carlos
befündet, so sehr interessiren, wenn
nicht Marquis Posa dabei stünde.
mit seinen erhabenen Ideen, seiner
großartigen Hoffnungen? ergreifend
schönen Menschenliebe? Würde u wir
von Göthes Götz so ergriffen und begeistert
sein, wenn wir nicht so inniges Gefallen
an den prächtigen Episodenfiguren