104 —
Wie über feuchtes Gras dahingeschritten,
Dass mir der Fuss vom Thau des Lebens dampft,
Das ich zertrat, so wär' ich ohne Unrecht!
Ich durft' es thun! Und trät' mir wer entgegen
Mit eines Rächers Ansehn, lacht' ich ihm
Als einem Thoren ins Gesicht! Doch mir
Ziemt solche Kühnheit nicht. Und Deine Milde
Giesst Scham wie glüh'ndes Oel in meine Seele.
Als wer erscheinst Du hier, wenn Du nicht strafst?
Der ich Dir immer war: als Freund. Und wahrlich
Andr:
Mich hat ein gutes Ahnen hergeführt.
Was wolltest Du? Wie kamst Du mir entgegen?
Du bist so eilig, Dein gequältes Herz
Dem Degen eines Freundes anzubieten,
Als drängt' es Dich mit Macht zu einer Sühne.
Ich weiss Dir eine bess're. Komm' mit mir -
Mit Dir?
Fil:
In eine gute, prangende Gefahr.
Andr:
Bleibst Du an meiner Seite und ist Dir
Vergönnt, der nächsten Sterne Glanz zu schauen,
Glaub' mir, dann will der Himmel nicht Dein Ende!
Soll ich zuletzt mit falscher Münze zal en?
Fil:
Es wär' nicht ehrlich, hinzuzieh'n mit Euch,
Mich Dir und diesen Bruven zu gesellen!
Ein herrliches Geschenk ist Euer Leben.
Wie mit hellgold'ner Flut ein edler Becher
Zum Rand gefüllt mit tausend Möglichkeiten,
Drin wogen Abenteuer, hoher Ruhm,
Wie über feuchtes Gras dahingeschritten,
Dass mir der Fuss vom Thau des Lebens dampft,
Das ich zertrat, so wär' ich ohne Unrecht!
Ich durft' es thun! Und trät' mir wer entgegen
Mit eines Rächers Ansehn, lacht' ich ihm
Als einem Thoren ins Gesicht! Doch mir
Ziemt solche Kühnheit nicht. Und Deine Milde
Giesst Scham wie glüh'ndes Oel in meine Seele.
Als wer erscheinst Du hier, wenn Du nicht strafst?
Der ich Dir immer war: als Freund. Und wahrlich
Andr:
Mich hat ein gutes Ahnen hergeführt.
Was wolltest Du? Wie kamst Du mir entgegen?
Du bist so eilig, Dein gequältes Herz
Dem Degen eines Freundes anzubieten,
Als drängt' es Dich mit Macht zu einer Sühne.
Ich weiss Dir eine bess're. Komm' mit mir -
Mit Dir?
Fil:
In eine gute, prangende Gefahr.
Andr:
Bleibst Du an meiner Seite und ist Dir
Vergönnt, der nächsten Sterne Glanz zu schauen,
Glaub' mir, dann will der Himmel nicht Dein Ende!
Soll ich zuletzt mit falscher Münze zal en?
Fil:
Es wär' nicht ehrlich, hinzuzieh'n mit Euch,
Mich Dir und diesen Bruven zu gesellen!
Ein herrliches Geschenk ist Euer Leben.
Wie mit hellgold'ner Flut ein edler Becher
Zum Rand gefüllt mit tausend Möglichkeiten,
Drin wogen Abenteuer, hoher Ruhm,