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Betty (lächelnd). Du weißt ja, er ist jeden Herbst auf
Emma. Er geht ein und aus — aber doch seid Ihr
mindestens einem Dutzend Schlössern eingeladen.
einander nicht nahe gekommen. Und was mich anbekangt
mich fängt's immer zu frieren an, wenn er in der Nähe ist.
Agnes. Er ist so beliebt.
(Alle lachen.
Betty. So will ich's Dir lieber gleich sagen. Sie
Agnes. Nun ja. Ich versteh' das ganz gut.
werden sich sehr bald verloben.
(Man lacht noch mehr.)
Emma. So? Bist Du ganz überzeugt, daß ihn
Agnes (ärgerlich). Da giebt's doch nichts zu lachen.
Franzi gern hat?
Gern hat? Du weißt, Franzi ist nicht so.
(Es klopft.)
Betty.
Was heißt das „ist nicht so?“ Jedes Mädel
Emma.
Betty. Herein!
ist „so". Es muß nur der Rechte kommen
Sie kennen sich so lange — überall hält man
Betty.
6. Auftritt.
— und mein Mann möchte sehr gern, daß die
sie für verlobt
Frau Betty. Frau Emma. Franziska. Agnes. Doctor
Sache endlich offiziell wird —
Ferdinand Schmidt (tritt ein).
Freilich, wenn's Dein Mann will.
Emma.
Ferdinand. Guten Tag, meine Damen. Lulu sagt
Betty. Auch ich
Emma. Du willst Ruh haben, das ist alles
mir, daß Sie hier sind
Betty. Guten Abend, Herr Doctor.
Betty. Ist es nicht natürlich, das man sein Kind ver¬
Ferdinand. Wie geht's Ihnen, Fräulein Franzi?
sorgt haben möchte, und noch dazu so gut und sicher?
Franziska. Danke sehr, Herr Doctor.
Schmidt hat eine glänzende Carrière vor sich.
Betty. Wir dachten Sie heute schon früher zu sehen.
Emma.
Gewiß.
Betty.
Gestern Abend hat der Doctor mit uns ge¬
An einem Feiertage
Ferdinand. Das hat für mich keine Bedeutung,
sprochen. Es wäre nicht unmöglich, daß noch heute
gnädige Frau. Für einen Arzt existirt so etwas nicht, be¬
5. Auftritt.
sonders für einen jungen.
Agnes. Die alten haben es nicht besser.
Frau Betty. Frau Emma. Franziska (und) Agnes (treten ein).
Ferdinand. Man kann sich immerhin mehr Freiheiten
Agnes, Wo seid Ihr denn. Mamas? — Wie in eine
erlauben, wenn man einmal so weit ist. (Zu Betty.) Nicht
Höhle kommt man da aus dem lichten Zimmer.
wahr, gnädige Frau?
Franziska (geht zum Fenster links und läßt, indem sie die
Betty. Gewiß. — Bleiben Sie bei uns? Wollen
Jalousien anders stellt, etwas Licht hineinfallen). Nun, ist's freundlicher.
Sie eine Tasse Thee nehmen, oder darf ich Ihnen vielleicht
Agnes. So viel habt Ihr versäumt. Zwei Erzherzoge
ein Eis holen lassen?
sind vorbeigefahren.
Ferdinand. Besten Dank, gnädige Frau, ich habe
Betty. Welche denn?
noch zwei Besuche zu machen — alle ziemlich in der Nähe.
Agnes. Ja, das weiß ich nicht... und den persischen
Wenn ich Abends wiederkommen darf
Gesandten haben wir auch gesehen. — Und einen prachtvollen
Sie wissen, daß Sie uns immer will¬
Viererzug mit einer ganzen Gesellschaft Herren und Damen;
Betty.
wahrscheinlich ungarische Aristokraten.
kommen sind.
Ferdinand. Wo ist denn der Hugo?
Betty. Warum denn ungarische Aristokraten?
Betty. Spazieren geritten.
Agnes. Ich glaub' halt...
Es war auch ein
Ferdinand. Ach so!
Husarenoberst dabei, darum denke ich, ungarische. (Het schon längere
Agnes. Reiten Sie auch, Herr Doctor?
Zeit die Flinten betrachtet.) Geht denn der Hugo viel auf die Jagd?
Als Manuscript gedruckt.
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Betty (lächelnd). Du weißt ja, er ist jeden Herbst auf
Emma. Er geht ein und aus — aber doch seid Ihr
mindestens einem Dutzend Schlössern eingeladen.
einander nicht nahe gekommen. Und was mich anbekangt
mich fängt's immer zu frieren an, wenn er in der Nähe ist.
Agnes. Er ist so beliebt.
(Alle lachen.
Betty. So will ich's Dir lieber gleich sagen. Sie
Agnes. Nun ja. Ich versteh' das ganz gut.
werden sich sehr bald verloben.
(Man lacht noch mehr.)
Emma. So? Bist Du ganz überzeugt, daß ihn
Agnes (ärgerlich). Da giebt's doch nichts zu lachen.
Franzi gern hat?
Gern hat? Du weißt, Franzi ist nicht so.
(Es klopft.)
Betty.
Was heißt das „ist nicht so?“ Jedes Mädel
Emma.
Betty. Herein!
ist „so". Es muß nur der Rechte kommen
Sie kennen sich so lange — überall hält man
Betty.
6. Auftritt.
— und mein Mann möchte sehr gern, daß die
sie für verlobt
Frau Betty. Frau Emma. Franziska. Agnes. Doctor
Sache endlich offiziell wird —
Ferdinand Schmidt (tritt ein).
Freilich, wenn's Dein Mann will.
Emma.
Ferdinand. Guten Tag, meine Damen. Lulu sagt
Betty. Auch ich
Emma. Du willst Ruh haben, das ist alles
mir, daß Sie hier sind
Betty. Guten Abend, Herr Doctor.
Betty. Ist es nicht natürlich, das man sein Kind ver¬
Ferdinand. Wie geht's Ihnen, Fräulein Franzi?
sorgt haben möchte, und noch dazu so gut und sicher?
Franziska. Danke sehr, Herr Doctor.
Schmidt hat eine glänzende Carrière vor sich.
Betty. Wir dachten Sie heute schon früher zu sehen.
Emma.
Gewiß.
Betty.
Gestern Abend hat der Doctor mit uns ge¬
An einem Feiertage
Ferdinand. Das hat für mich keine Bedeutung,
sprochen. Es wäre nicht unmöglich, daß noch heute
gnädige Frau. Für einen Arzt existirt so etwas nicht, be¬
5. Auftritt.
sonders für einen jungen.
Agnes. Die alten haben es nicht besser.
Frau Betty. Frau Emma. Franziska (und) Agnes (treten ein).
Ferdinand. Man kann sich immerhin mehr Freiheiten
Agnes, Wo seid Ihr denn. Mamas? — Wie in eine
erlauben, wenn man einmal so weit ist. (Zu Betty.) Nicht
Höhle kommt man da aus dem lichten Zimmer.
wahr, gnädige Frau?
Franziska (geht zum Fenster links und läßt, indem sie die
Betty. Gewiß. — Bleiben Sie bei uns? Wollen
Jalousien anders stellt, etwas Licht hineinfallen). Nun, ist's freundlicher.
Sie eine Tasse Thee nehmen, oder darf ich Ihnen vielleicht
Agnes. So viel habt Ihr versäumt. Zwei Erzherzoge
ein Eis holen lassen?
sind vorbeigefahren.
Ferdinand. Besten Dank, gnädige Frau, ich habe
Betty. Welche denn?
noch zwei Besuche zu machen — alle ziemlich in der Nähe.
Agnes. Ja, das weiß ich nicht... und den persischen
Wenn ich Abends wiederkommen darf
Gesandten haben wir auch gesehen. — Und einen prachtvollen
Sie wissen, daß Sie uns immer will¬
Viererzug mit einer ganzen Gesellschaft Herren und Damen;
Betty.
wahrscheinlich ungarische Aristokraten.
kommen sind.
Ferdinand. Wo ist denn der Hugo?
Betty. Warum denn ungarische Aristokraten?
Betty. Spazieren geritten.
Agnes. Ich glaub' halt...
Es war auch ein
Ferdinand. Ach so!
Husarenoberst dabei, darum denke ich, ungarische. (Het schon längere
Agnes. Reiten Sie auch, Herr Doctor?
Zeit die Flinten betrachtet.) Geht denn der Hugo viel auf die Jagd?
Als Manuscript gedruckt.