84
Wenn’s beliebt —
CASAN OVA:
Mein Durst und Appetit sind nicht gering.
FJ
SANTIS: Doch sollen Sie das Mahl sich erst verdienen.
(Zu Anina und Flaminia)
Nicht wahr? Gleich ist’s geschehn. Nur eine Frage.
CASAN OVA: So fragen Sie.
Sie müssen näher treten.
SANTIS:
FLAMINIA: Bemühn Sie sich herein.
ANINA (um die Ecke deutend): Dort ist der Eingang.
CASANOVA: Wozu noch Zeit versäumen? Mit
Verlaub.
(Er springt über die Brüstung ins Zimmer.)
SANTIS (lacht): Er ist’s gewohnt.
CASAN OVA (sich verbeugend): Hier bin ich. (Gewabrt
Andrea) O, Herr Bassi.
Wir sehn uns früher wieder, als wir dachten.
SANTIS (Casanovas Anzug bewundernd):
Ei, welche Pracht!
CASANOVA: Ich denk’, es gibt ein Fest?
Man kleidet sich, so gut man eben kann.
SANTIS: Die Kette! Neu?
Ich glaube.
CASANOVA (beiläufig):
Und die Dose?
SANTIS:
Smaragden -
CASANOVA: Einer nur. Mit einem Fehler.
SANTIS: Man merkt ihn kaum
CASANOVA(ibr die Dose reiebend): Hier, nehmen Sie,
Baron.
SANTIS: In keinem Fall.
Mein Retter, nehmen Sie!
CASAN OVA:
SANTIS: Ich will sie kaufen.
— 85 —
Nicht um fünfzig Goldstück
CASAN OVA:
Wär' sie mir feil.
SANTIS: Sie dringen sie mir auf.
(Steckt sie ein; draußen Unrube.)
ANDREA: Doch Ihre Gäste werden ungeduldig.
SANTIS: Wahrhaftig. (Ruft):
Man beginne aufzutragen.
He, eingeschenkt! Verzeiht, gleich kommen wir.
CASANOVA (seine Ungeduld verbergend, böflicb):
Die Frage nun. Ich warte. Sprechen Sie.
SANTIS: Die Frage, hm. Wie fass' ich sie nur klar;
FLAMINIA: Herr Bassi, fragen Sie.
Andrea, frage
ANINA:
ANDREA: Nichtich war’s, dem derkühne Einfallkam,
Die Antwort Casanova aufzugeben.
SANTIS: Nun, so versuch' ich's. Merken Sie wohl auf.
(Beginnt einfach, redet sich aber rasch in selbstgefällige Begeisterung
binein.)
Zwei Schwestern schön und jung, jedoch die eine
Noch jünger als die andre; und die andré
Ein wenig älter, aber beide jung.
ANDREA: So wird es etwas lang
Und beide schön.
SANTIS (unbeirrt):
Von holdem Wuchs, von zarter, weißer Haut,
Teils blind, teils braun und ziemlich wohlgesittet.
Ja, ziemlich nur, wie gleich sich zeigen wird.
ANDREA: Sie greifen vor.
Doch ich verrate nichts.
SANTIS:
Gesittet — bis zu der Novelle Anfang.
CASANOVA: Novelle — so? Wie nennt der
Dichter sich!
Wenn’s beliebt —
CASAN OVA:
Mein Durst und Appetit sind nicht gering.
FJ
SANTIS: Doch sollen Sie das Mahl sich erst verdienen.
(Zu Anina und Flaminia)
Nicht wahr? Gleich ist’s geschehn. Nur eine Frage.
CASAN OVA: So fragen Sie.
Sie müssen näher treten.
SANTIS:
FLAMINIA: Bemühn Sie sich herein.
ANINA (um die Ecke deutend): Dort ist der Eingang.
CASANOVA: Wozu noch Zeit versäumen? Mit
Verlaub.
(Er springt über die Brüstung ins Zimmer.)
SANTIS (lacht): Er ist’s gewohnt.
CASAN OVA (sich verbeugend): Hier bin ich. (Gewabrt
Andrea) O, Herr Bassi.
Wir sehn uns früher wieder, als wir dachten.
SANTIS (Casanovas Anzug bewundernd):
Ei, welche Pracht!
CASANOVA: Ich denk’, es gibt ein Fest?
Man kleidet sich, so gut man eben kann.
SANTIS: Die Kette! Neu?
Ich glaube.
CASANOVA (beiläufig):
Und die Dose?
SANTIS:
Smaragden -
CASANOVA: Einer nur. Mit einem Fehler.
SANTIS: Man merkt ihn kaum
CASANOVA(ibr die Dose reiebend): Hier, nehmen Sie,
Baron.
SANTIS: In keinem Fall.
Mein Retter, nehmen Sie!
CASAN OVA:
SANTIS: Ich will sie kaufen.
— 85 —
Nicht um fünfzig Goldstück
CASAN OVA:
Wär' sie mir feil.
SANTIS: Sie dringen sie mir auf.
(Steckt sie ein; draußen Unrube.)
ANDREA: Doch Ihre Gäste werden ungeduldig.
SANTIS: Wahrhaftig. (Ruft):
Man beginne aufzutragen.
He, eingeschenkt! Verzeiht, gleich kommen wir.
CASANOVA (seine Ungeduld verbergend, böflicb):
Die Frage nun. Ich warte. Sprechen Sie.
SANTIS: Die Frage, hm. Wie fass' ich sie nur klar;
FLAMINIA: Herr Bassi, fragen Sie.
Andrea, frage
ANINA:
ANDREA: Nichtich war’s, dem derkühne Einfallkam,
Die Antwort Casanova aufzugeben.
SANTIS: Nun, so versuch' ich's. Merken Sie wohl auf.
(Beginnt einfach, redet sich aber rasch in selbstgefällige Begeisterung
binein.)
Zwei Schwestern schön und jung, jedoch die eine
Noch jünger als die andre; und die andré
Ein wenig älter, aber beide jung.
ANDREA: So wird es etwas lang
Und beide schön.
SANTIS (unbeirrt):
Von holdem Wuchs, von zarter, weißer Haut,
Teils blind, teils braun und ziemlich wohlgesittet.
Ja, ziemlich nur, wie gleich sich zeigen wird.
ANDREA: Sie greifen vor.
Doch ich verrate nichts.
SANTIS:
Gesittet — bis zu der Novelle Anfang.
CASANOVA: Novelle — so? Wie nennt der
Dichter sich!