[illegible]
Das Schiff von Genua nachseluell Aires
sollte am vierundzwanzigsten Oktober abge-
hen. Mathilde Liori hatte den Tag ihrer Ab-
Morgendes
reise von Wien für den mordigen einundzwan¬
zigsten festgesetzt und am zwanzigsten gab
sie ihre Abschiedsvorstellung in der Oper.
Es war selbstverständlich, dass sie zu ih-
any
rem letzt Auftreten das Ballet "Die Blume
des Orient" wählte, das Eugen Helmerich
für sie Komponiert hatte und dass sie das
schöne Kostim trug, das ihr der Freiherr
Marius von Heidenfeld aus Smyrna mitge-
bracht und in dem sie der Maler Felix Den-
hardt gemalt hatte. Sie tanze mit Leiden-
schaft und Anmut wie immer. Der Beifall
war ungeheuer. Zum Schlüsse hielt sie eine
kurze Rede, deutsch mit italienischem Ak-
zent, in der sie die Hoffnung aussprach
wiederzukommen. Sie war sich nicht klar
darüber, ob sie selbst daran glaubte. Ihr
südamerikanischer Kontrak lautete jeden-
Das Schiff von Genua nachseluell Aires
sollte am vierundzwanzigsten Oktober abge-
hen. Mathilde Liori hatte den Tag ihrer Ab-
Morgendes
reise von Wien für den mordigen einundzwan¬
zigsten festgesetzt und am zwanzigsten gab
sie ihre Abschiedsvorstellung in der Oper.
Es war selbstverständlich, dass sie zu ih-
any
rem letzt Auftreten das Ballet "Die Blume
des Orient" wählte, das Eugen Helmerich
für sie Komponiert hatte und dass sie das
schöne Kostim trug, das ihr der Freiherr
Marius von Heidenfeld aus Smyrna mitge-
bracht und in dem sie der Maler Felix Den-
hardt gemalt hatte. Sie tanze mit Leiden-
schaft und Anmut wie immer. Der Beifall
war ungeheuer. Zum Schlüsse hielt sie eine
kurze Rede, deutsch mit italienischem Ak-
zent, in der sie die Hoffnung aussprach
wiederzukommen. Sie war sich nicht klar
darüber, ob sie selbst daran glaubte. Ihr
südamerikanischer Kontrak lautete jeden-