V.J.
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13 -
sprach; es war ja doch eine sonderbare Situa-
tion, und - ich will Ihnen ja nichts verschwei¬
gen - es gab eine Sekunde, in der ich ein biss-
chen ärgerlich war: das war, wie Madeleine die
Hand meines Manns nahm und sie küsste. Aber es
war gleich vorüber, denn in diesem Augenblick
fiel mir eben ein,.... nun, was ich Ihnen eben
erzählt habe,- das Kind. Und ich fühlte, wie
innig, wie unauflöslich wir Beide verbunden
wie
waren, und alles Andere nur Schatten, Nichtig
keiten ### und allerschlimmstenfalls Komö-
die war. Und als ich das so recht eingesehen
hatte, unterhielt ich mich wahrhaftig wie bei
einem Theaterstück. Wir sind dann noch Alle in
später Nacht auf dem Boulevard in einem Kaffee-
hausgesessen; da hörte ich, wie Madeleine mei-
nen Gatten bat, sie N nach Hause zu begleiten.
Aber er lachte. Und dann, um den Spass zu ei-
nem guten und in gewissem Sinne vortheilhaften
Ende zu führen, sagte er ihr, dass er Bildhau¬
er wäre, und forderte sie auf, am nächsten Tag
zu ihm zu kommen. Er wolle sie modellieren.
Sie antwortete: “Wenn Du ein Bildhauer bist,
lass' ich mich hängen. Aber/ich komm' trotz-
dem, denn....“ Nun, was sie weiter sagte, kann
ich wirklich nicht wiederholen." Sie Schwieg
und ich fragte nicht. Nie hab' ich die Augen
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sprach; es war ja doch eine sonderbare Situa-
tion, und - ich will Ihnen ja nichts verschwei¬
gen - es gab eine Sekunde, in der ich ein biss-
chen ärgerlich war: das war, wie Madeleine die
Hand meines Manns nahm und sie küsste. Aber es
war gleich vorüber, denn in diesem Augenblick
fiel mir eben ein,.... nun, was ich Ihnen eben
erzählt habe,- das Kind. Und ich fühlte, wie
innig, wie unauflöslich wir Beide verbunden
wie
waren, und alles Andere nur Schatten, Nichtig
keiten ### und allerschlimmstenfalls Komö-
die war. Und als ich das so recht eingesehen
hatte, unterhielt ich mich wahrhaftig wie bei
einem Theaterstück. Wir sind dann noch Alle in
später Nacht auf dem Boulevard in einem Kaffee-
hausgesessen; da hörte ich, wie Madeleine mei-
nen Gatten bat, sie N nach Hause zu begleiten.
Aber er lachte. Und dann, um den Spass zu ei-
nem guten und in gewissem Sinne vortheilhaften
Ende zu führen, sagte er ihr, dass er Bildhau¬
er wäre, und forderte sie auf, am nächsten Tag
zu ihm zu kommen. Er wolle sie modellieren.
Sie antwortete: “Wenn Du ein Bildhauer bist,
lass' ich mich hängen. Aber/ich komm' trotz-
dem, denn....“ Nun, was sie weiter sagte, kann
ich wirklich nicht wiederholen." Sie Schwieg
und ich fragte nicht. Nie hab' ich die Augen