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voll in meinen Sinnen auf, was sich bald in ganzer
Schioksalsschwere erfüllen sollte. In den ersten Früh¬
lingstagen erfuhr man in der Stadt, dass das Dragoner-
regiment, dem Redegondas Gatte angehörte, nach Galizien
versetzt werden sollte. Meine, nein, unsere Verzweif-
aproiten,
lung war grenzenlos. Nichts blieb unbedacht, was unter
solchen aussergewöhnlichen umständen zwischen Lieben-
den erwogen zu werden pflegt, gemeinsame Flucht,gemein-
samer Tod, schmerzliches Fügen ins Unvermeidliche.
Doch der letzte Abend erschien,ohne dass ein fester
Entschluss gefasst worden war. Ich erwartete Redegon-
da in meinem blumengeschmückten Zimmer, dass für alle
Möglichkeiten vorgesorgt sei, war mein Koffer gepackt,
mein Revolver schussbereit, meine Abschiedsbriefe ge-
schrieben. Dies alles, mein werter Freund, ist die
Wahrheit. Denn so völlig war ich unter die Herrschaft
meines Wahns geraten, dass ich das Erscheinen der Ge-
liebten an diesem Abend, dem letzten vor dem Abmarsch
voll in meinen Sinnen auf, was sich bald in ganzer
Schioksalsschwere erfüllen sollte. In den ersten Früh¬
lingstagen erfuhr man in der Stadt, dass das Dragoner-
regiment, dem Redegondas Gatte angehörte, nach Galizien
versetzt werden sollte. Meine, nein, unsere Verzweif-
aproiten,
lung war grenzenlos. Nichts blieb unbedacht, was unter
solchen aussergewöhnlichen umständen zwischen Lieben-
den erwogen zu werden pflegt, gemeinsame Flucht,gemein-
samer Tod, schmerzliches Fügen ins Unvermeidliche.
Doch der letzte Abend erschien,ohne dass ein fester
Entschluss gefasst worden war. Ich erwartete Redegon-
da in meinem blumengeschmückten Zimmer, dass für alle
Möglichkeiten vorgesorgt sei, war mein Koffer gepackt,
mein Revolver schussbereit, meine Abschiedsbriefe ge-
schrieben. Dies alles, mein werter Freund, ist die
Wahrheit. Denn so völlig war ich unter die Herrschaft
meines Wahns geraten, dass ich das Erscheinen der Ge-
liebten an diesem Abend, dem letzten vor dem Abmarsch