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"Der Frühling, mein Lieber, das ist ein Glück für die,
die an den Sommer und Herbst und Winter nicht denken, der
ja kommen muss. So ein junges Blut in meinen Armen - was
würd' ich empfinden? Oder, da ich mich noch rechtzeitig
entsinne, was hab' ich da empfunden? - Die Eifersucht auf
den, der kommen wird. Denn er kommt, und sie wird ihm sa¬
gen: "Du bist der Erste, den ich wirklich liebe." Und dann
bin ich der, welchen sie verflucht, weil er ihr die Rein-
heit genommen, der, den sie hasst, weil der Andere sie
meinetwegen quält. Ich bin der, von dem sie mit jenem An-
dern se sprechen wird: "Aeh, das... Unbesonnenheit – Lei¬
denschaft - was hab' ich damals von der Liebe gevusst!
Nein, nein, später ist man für das Weib, das man als Ers-
ter besessen, nicht mehr der, der sie die Liebe gelehrt,
man ist einfach der, der sie verführt hat.'
“Aber die Gegenwart selbst, ohne Zukunftsgedanken?”
"Wenn es das gäbe, Fred! Für mich existiert der Augenblick
nicht,- der grosse selige Augenblick, das Vorher und das
Nachher vernichten ihn."
Aber sieht, auch da, glaube ich, könnte man sich durch
eine einfache Gedankenfelge retten. Das Mädel in deinen
"Der Frühling, mein Lieber, das ist ein Glück für die,
die an den Sommer und Herbst und Winter nicht denken, der
ja kommen muss. So ein junges Blut in meinen Armen - was
würd' ich empfinden? Oder, da ich mich noch rechtzeitig
entsinne, was hab' ich da empfunden? - Die Eifersucht auf
den, der kommen wird. Denn er kommt, und sie wird ihm sa¬
gen: "Du bist der Erste, den ich wirklich liebe." Und dann
bin ich der, welchen sie verflucht, weil er ihr die Rein-
heit genommen, der, den sie hasst, weil der Andere sie
meinetwegen quält. Ich bin der, von dem sie mit jenem An-
dern se sprechen wird: "Aeh, das... Unbesonnenheit – Lei¬
denschaft - was hab' ich damals von der Liebe gevusst!
Nein, nein, später ist man für das Weib, das man als Ers-
ter besessen, nicht mehr der, der sie die Liebe gelehrt,
man ist einfach der, der sie verführt hat.'
“Aber die Gegenwart selbst, ohne Zukunftsgedanken?”
"Wenn es das gäbe, Fred! Für mich existiert der Augenblick
nicht,- der grosse selige Augenblick, das Vorher und das
Nachher vernichten ihn."
Aber sieht, auch da, glaube ich, könnte man sich durch
eine einfache Gedankenfelge retten. Das Mädel in deinen