10.
sang auch mein stilles Lied wie der Poet, der rasch und
froh durch die Strassen eilte.
M./12.
Das war ein toller Tag, vom nächsten Morgen, bis tief in die
Nacht hinein! Als die ersten Sonnenstrahlen in unser Zim-
mer blinzelten, waren wir beide längst wach. Während der
Dichter im Zimmer hin und herrannte,und trällerte und sang,
sah ich seelenvergnügt zum Fenster hinab - und wusste
nicht was ich anderes sah - als eitel Wenne und Glückse-
ligkeit.
Plötzlich fühlt ich mich in die Höhe geworfen - und ich
hatte meinen gewöhnlichen Platz auf dem Haupte des Poeten
eingenommen. Doch glaubt ich immer wieder herunterzufallen,
so kühn aas ich droben. Und wie ich wankte und schwankte
als mein lustiger Freand die Treppe hinabeilte; es war wahr-
haftig gefährlich für meine leichte Person!
In allen Strassen,in allen Gärten,in der ganzen Umgebung
der Stadt rannten und hüpften wir herum. Wie lachten und
sangen wir beide - ich freilich ganz unhörbar, was für un-
sinniges und doch so wunderbares Zeug riefen wir beide
in die leichten, frischen Lüfte. Es kommt mir das alles heu-