V. P.
:1:
30
wie die, mit der er heut' im Stadtpark gesessen und
die nichts viel Besseres war als eine Dirne.
fühlte mit einer Deutlichkeit wie nie zuvor die un-
geheure Ungerechtigkeit, die an der Toten geschehen
volle
war, und ahnte einen lächerlichen Betrug, den man an
erden sollte.
Und wenn er an den kommenden Nach-
ihm verüben
mittag dachte, war es ihm unmöglich, sich eine Andere
in seinen Armen vorzustellen als seine Frau. Er fühl-
te sich wehrlos und das erfüllte ihn mit Zorn.
Vormittag im Bureau kam für eine kurze Zeit Ruhe
über ihn. Einen Moment dachte er daran, jene Person
gar nicht zu besuchen. Dieser Einfall machte ihn ge-
rade zu leichter athmen. Dann tauchte ein anderer Ge-
danke auf: xxx zu ihr zu gehen, sich aber nach einer
letzten Vonnestunde von ihr und zugleich von allen
Freuden der Welt zu verabschieden und so wie er sich
treten
neulich vorgenommen, in ein Kloster zu gehen.
Er sass lang bei Tisch, trank einen besseren Wein
als gewöhnlich und gieng dann zu ihr. Es war ein sehr
heisser Nachmittag, und das Pflaster war ganz weiss von
Sonne. Als er in die Wollzeile kam, wehte ihm eine
kühlere Luft entgegen, ###e Strasse, in der ihr
Haus stand, lag im tiefsten Schatten/ und war menschen-
leer. Das Fenster, aus dem er sie vor zwei Tagen hatte
blicken sehen, war geöffnet, doch waren die Vorhänge
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wie die, mit der er heut' im Stadtpark gesessen und
die nichts viel Besseres war als eine Dirne.
fühlte mit einer Deutlichkeit wie nie zuvor die un-
geheure Ungerechtigkeit, die an der Toten geschehen
volle
war, und ahnte einen lächerlichen Betrug, den man an
erden sollte.
Und wenn er an den kommenden Nach-
ihm verüben
mittag dachte, war es ihm unmöglich, sich eine Andere
in seinen Armen vorzustellen als seine Frau. Er fühl-
te sich wehrlos und das erfüllte ihn mit Zorn.
Vormittag im Bureau kam für eine kurze Zeit Ruhe
über ihn. Einen Moment dachte er daran, jene Person
gar nicht zu besuchen. Dieser Einfall machte ihn ge-
rade zu leichter athmen. Dann tauchte ein anderer Ge-
danke auf: xxx zu ihr zu gehen, sich aber nach einer
letzten Vonnestunde von ihr und zugleich von allen
Freuden der Welt zu verabschieden und so wie er sich
treten
neulich vorgenommen, in ein Kloster zu gehen.
Er sass lang bei Tisch, trank einen besseren Wein
als gewöhnlich und gieng dann zu ihr. Es war ein sehr
heisser Nachmittag, und das Pflaster war ganz weiss von
Sonne. Als er in die Wollzeile kam, wehte ihm eine
kühlere Luft entgegen, ###e Strasse, in der ihr
Haus stand, lag im tiefsten Schatten/ und war menschen-
leer. Das Fenster, aus dem er sie vor zwei Tagen hatte
blicken sehen, war geöffnet, doch waren die Vorhänge