Votre très de l'honneur,
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und bewegter gut leicht un¬
Läflein
heruntergelassen (die sich im Luftzug leicht bewegten.
Er trat durch das Hausthor, schritt die Stiege
hinauf. Währenddem erinnerte er sich jenes Abenteuers,
ans du jugendreit
das er als ganz junger Mensch erlebt. Auch damals
pflegte er um diese Stunde zu seiner Geliebten zu ge-
hen. Die Thüre oben war angelehnt, er öffnete sie,
natur
Therese stand vor ihm, doch konnte er ihre Züge in dem
nicht deutliche
dunklen Vorzimmer kaum recht erkennen. Sie schloss die
Thüre rasch und öffnete die Thüre zum nächsten Zimmer,
so schnell, dass der Fenstervorhang durch den Luftzug
in die Höhe flog und Gustav einen Augenblick den Dach-
first oder Hausetgegenüber sehen konnte. Die Thüre zum
anstossenden Zimmer stand offen. Gustav legte den Hut
auf den Tisch, setzte sich, sie neben ihm.
"Haben Sie einen weiten Weg her gehabt?" fragte
sie.
Er blickte durch die offene Thür. Er sah ein
schlechtes Oelbild, die Madonna mit dem Jesukind vor-
stellend, das über dem Bette hieng.
"Nein, ganz nah", sagte er.
Sie hatte einen dunkelroten Schlafrock an, mit
sehr weiten Aermeln, der den Hals frei liess. Ihr Blick
schien ihm frech, ihr Züge minder jung als gestern
Abend. Er glaubte jetzt, dass er weggehen würde, ohne
auch nur ihre Fingerspitzen berührt zu haben.
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und bewegter gut leicht un¬
Läflein
heruntergelassen (die sich im Luftzug leicht bewegten.
Er trat durch das Hausthor, schritt die Stiege
hinauf. Währenddem erinnerte er sich jenes Abenteuers,
ans du jugendreit
das er als ganz junger Mensch erlebt. Auch damals
pflegte er um diese Stunde zu seiner Geliebten zu ge-
hen. Die Thüre oben war angelehnt, er öffnete sie,
natur
Therese stand vor ihm, doch konnte er ihre Züge in dem
nicht deutliche
dunklen Vorzimmer kaum recht erkennen. Sie schloss die
Thüre rasch und öffnete die Thüre zum nächsten Zimmer,
so schnell, dass der Fenstervorhang durch den Luftzug
in die Höhe flog und Gustav einen Augenblick den Dach-
first oder Hausetgegenüber sehen konnte. Die Thüre zum
anstossenden Zimmer stand offen. Gustav legte den Hut
auf den Tisch, setzte sich, sie neben ihm.
"Haben Sie einen weiten Weg her gehabt?" fragte
sie.
Er blickte durch die offene Thür. Er sah ein
schlechtes Oelbild, die Madonna mit dem Jesukind vor-
stellend, das über dem Bette hieng.
"Nein, ganz nah", sagte er.
Sie hatte einen dunkelroten Schlafrock an, mit
sehr weiten Aermeln, der den Hals frei liess. Ihr Blick
schien ihm frech, ihr Züge minder jung als gestern
Abend. Er glaubte jetzt, dass er weggehen würde, ohne
auch nur ihre Fingerspitzen berührt zu haben.