A220: Der Sekundant, Seite 7

Ses Eeräkenterekkeree, für staatilckes Schilthuins.
kltarbeier bei allen Wien-
lköyttävitä,
zufenen Besprechung wurde in
gegenommen.
leur aussi santé
seyt, sondern ging nur
Nachricht bei ihm sein.
während die Holzgewächse namentlich dem Eisgang zum Opfer einer Entschließung, die von 21 Münchner Künstlervereinigungen
sogre, da antwortete er gar nichts
fallen. Die Verfechter der Kulturwiesen-Theorie dagegen (Krause, unterzeichnet ist, schärfste Verwahrung dagesgen eingelegt, daß von
aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
Andersson, Cajander), besonders Professor R. Gradmann (Er- der Ausschreibung eines öffentlichen Wettbewerbs abgesehen wurde,
Ich weinte zuerst etwas, denn ich wollte doch nur ver¬
obwohl der Kultusminister selbst bei der Eröffnung der Glas-
stehen, wo eigentlich die Millionen geblieben wären. Aber langen), der das Problem kürzlich in einer Fachsitzung der Ge
sellschaft für Erdkunde zu Berlin behandelte, betonen, daß die palast=Ersatzausstellung im Deutschen Museum einen solchen Wett¬
Wiesen eine Kulturlandschaft darstellen, die aus der Urvegetation bewerb in Aussicht gesiellt hatte. Die Künstlerschaft nimmt das
dann nahm ich mich zusammen und war ganz still.
der Flußtäler (Schilf, Riedgras, Erlenbruch usw.) durch das regel= Reht für sich in Anspruch, bei der Errichtung eines neuen
„Glaspalastes“, der für die Zukunft der Münchener und
mäßige Abmähen geschaffen und erhalten wurde. Die Arbeit der
bayerischen Kunst entscheidende Bedeutung gewinnen werde, mit
1 W. 50, beginnt am 1. Fe-
Sense hat eine Auslese zur Folge, weil jede Pflanze dem Jahres
im Jacob
ortgesch
ihren Ideen ungehindert an die Oeffentlichkeit treten zu können,
Dieser Protest der Künstler richtet sich nicht gegen die Person
Adolf Abels, sondern lediglich gegen das Ministerium, das in
ihm kein anderer sagt, daß er tot ist; er würde es nicht wieder empor, und plötzlich bin ich wach — vollkommen wach
Zeiten der Not einen einzelnen festbesoldeten Beamten mit der
überleben, denke ich — und lache zugleich. Und schon Agathe aber schlief, jedenfalls lag sie mit geschlossenen
Ausarbeitung eines Entwurfs beauftragte, anstatt die gesamte
sitzen wir auch beide beim Mittagessen, und der Diener. Augen da. Die Gardinen bewegten sich stärker in dem
Künstlerschaft zu freiem Wettbewerb heranzuziehen.
serviert; ich wundere mich, daß Eduard sich etwas Sommerwind, der um diese nachmittägige Stunde immer
Deutsche Uraufführung einer Oper Dvoraks.
vom See heranzuwehen pflegte. Es konnte ja noch nicht Im Stadttheater Teplitz=Schönau hat die ins Deutsche
zum Essen auf den Teller nimmt — er braucht
übersetzte Oper Anton Dvoraks „Der Jakobiner“ die Feuer
spät sein. Nach dem Stand der Sonne kaum mehr als vier
es doch nicht mehr. Ihm gegenüber sitzt Agathe, ich
probe vor deutschem Publikum, wie uns berichtet wird, mit un¬
die Stunde also, in der Mülling mich im Hotel aufsuchen
bin überhaupt nicht mehr vorhanden. Aber ich sitze auf dem
wollte. War dies auch noch Traum? Alles vielleicht? Auch gewöhnlich großem Erfolg bestanden. Die melodische Ursprünglich¬
Fensterbrett, und die Gardinen schlagen jeden Augenblick
das Duell? Und Loibergers Tod? War es vielleicht Morgen keit, die rhythmische Frische und die orchestrale Leuchtkraft der
über meiner Stirn zusammen. Ich möchte so gerne sehen
und ich schlief — ich in meinem Zimmer im Hotel? Dies Musik erwiesen sich als Elemente von starker Lebenskraft. Frei¬
mit welchen Blicken sie einander betrachten. Plötzlich höre
aber war gleichsam mein letzter Fluchtversuch. Ich konnte lich ist die in Dvoraks Bühnenwerken immer wieder anzutreffend.
ich seine Stimme — ach Gott, wenn ich nur sehen könnte —
Kreuzung von Stileinflüssen auch hier festzustellen, aber nicht zum
nicht zweifeln, ich war wach, und hier lag Agathe und schlief
Schaden der Gesamtwirkung. Denn grade im „Jakobiner“, der
und ich höre ihn ganz deutlich sagen: „Also du frühstückst
mit dem Herrn, der mich erschossen hat." Es wundert mich und sie wußte nichts. Nun hatte ich nur mehr die Wahl au
nicht, wie der Titel vermuten lassen könnte, eine wilde Revolutions¬
und davon zu fliehen, in dieser Sekunde noch — oder reden
oper ist, sondern eine halb heitere, halb ernste Handlung in
gar nicht, daß er das sagt, denn ich habe es ja wirklich ge
ohne noch eine Sekunde zu zögern, Agathe aufwecken und
tschechischem Kleinbürgertum mit gräflicher Patronanz vorführt,
tan. Sonderbar finde ich nur, daß er eine so dumme Be¬
reden. Jeden Augenblick konnte die Nachricht da sein. Hörte lebt sich Dvoraks schöpferischer Reichtum in volksnaher Lyrik
merkung macht. Er müßte doch wissen, daß es ganz üblich
ich nicht schon Schritte im Garten? War es nicht fast ein heimatlichem Kolorit und musikalisch altväterlicher Herzlichkeit
ist, nach einem Duell miteinander zu frühstücken.
Wunder, daß wir bisher nicht gestört worden waren? Und aus. Die Aufführung war vor allem musikalisch in bester Ob¬
hut; der Dirigent Adolf Heller (dem im Verein mit Hedda Grab
Wieder Schritte im Garten — die Bahre — wie seltsam
in jedem Fall, wenn in diesem Haus, Wenn hier im Ort noch
keiner etwas wußte, blieb es nicht ein unsaßbarer Leichtsinn die zwanglose deutsche Uebersetzung zu danken ist) brachte Lyrik
der Tote zuerst und nachher die Bahre — was für ein Snob
in diesem doch von überallher zugänglichen Gemach, nun, da und Klangkolorit der Partitur voll zur Geltung. Spontaner
er ist — und Trauermusik. Eine Militärkapelle? Freilich
die Zeit der allgemeinen Nachmittagsruhe vorbei war, noch Beifall des Publikums bei offener Szene.
L. S.
weil er einen Rittmeister erschossen hat. Und Applaus?
Natürlich — er hat ja die Regatta gewonnen. Ich springe
rasch aus dem Fenster, laufe, so geschwind ich kann, hinunter weiter zu verweilen? Ich selbst hatte mich rasch erhoben -
HOCHSCHULNACHRICHTEN
nun, als ich eben Agathe an der Schulter berühren wollte,
zum See. Warum sind denn so wenig Leute da — und
In der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln
als hätte mein Blick sie erweckt, blinzelte sie, strich sich mit der
gar keine Boote? Nur ein ganz kleiner Kahn und in den
Hand über die Stirn und üder die Haare, sah einem kleinen habilitierte sich als Privatdozent für Strafrecht und Strafprozeß
Kahn Agathe und ich. Agathe rudert. Nun kann sie es
Mädchen ähnlich, das sich den Schlaf aus den Augen reibt, recht Dr. jur. Karl Peters.
Dem Pastor und Privatdozenten der Philosophie an der Uni¬
plötzlich. Sie hat ja neulich gesagt, daß sie gar nicht rudern
und sie sah mich gewiß nicht anders als wie ein entschwinden
versität Hamburg Lic. theol. und Dr. phil. Kurt Leese ist
kann. Und nun hat sie gar die Regatta gewonnen. Jetzi
des Traumbild. Dann aber hörte sie meine Stimme, denn
von der Landesschulbehörde ein Lehrauftrag für das Fach der
plötzlich fühle ich eine Hand am Halse, Eduards Hand. Di-
unwillkürlich hatte ich ihren Namen geflüstert, jetzt beschattet
systematischen Theologie im Nahmen der religionswissenschaftlichen
Ruder entgleiten Agathen. Unser Kahn treibt nur so hin
sich ihr Antlitz, sie sprang auf, strich sich das Kleid zurecht,
Ausbildung der an der Hamburgischen Universität studierenden
Sie verschränkt die Arme. Sie ist sehr neugierig, ob es
strich auch die Kissen glatt und legte sie in flüchtiger Ordnung
Lehrer erteilt worden.
Eduard gelingen wird, mich ins Wasser zu werfen. Wir ver
suchen uns gegenseitig unterzutauchen. Agathe ist gar nicht hin. Dann wandte sie sich rasch zu mir und sagte nichts
Professor Herrmann Rein in Freiburg i. B. hat den Ruf aus
anderes als: „Gehl“ Ich aber blieb wie angewurzelt stehen. den Lehrstuhl der Physiologie an der Universität Göttingen
mehr neugierig. Sie treibt auf dem Kahn davon. Es ist ja
doch ein Motorboot, denke ich. Ich tauche immer tiefer. völlig unfähig, ihr zu sagen, was ich sagen mußte, ja un¬
als Nachfolger von P. Jensen erhalten.
fähig, überhaupt ein Wort zu reden. Welch ein Feigling
An der Universität Köln haben im Wintersemester 5417 Stu¬
Warum, warum, frage ich mich, und ich will zu Loiberger
dierende Vorlesungen belegt. Davon gehören an der wirtschafts¬
war ich! — Mich umbringen, nichts anderes blieb mir übrig
sagen: Es ist ja gar nicht der Mühe wert, daß wir einander
Aber ich konnte ja nicht einmal einen Schritt tun. Und nur und sozialwissenschaftlichen Fakultät 1723, der rechtswissonschaft
lichen 1390, der medizinischen 799, der philosophischen 1884 Stu¬
wegen einer solchen Frau umbringen. Aber ich sage es nicht
ihren Namen brachte ich jetzt wieder hervor, lauter, flehen¬
der als vorher. Sie faßte zark meine Hand und sprach dierende. Darunter besinden sich 1280 Frauen und 100 Ausländer.
am Ende würde er glauben, daß ich mich fürchte. Und ich
tauche wieder empor. Der Himmel ist so unendlich groß, weiter: „Ich liebe dich sehr. Ich habe es nicht gewußt, wie
wie ich ihn noch niemals gesehen. Und wieder sinke ich hin
sehr ich dich liebe. Du mußt es ja nicht glauben. Aber
1 — wer hllt?“ Dieser Frage gilt
ab und noch tiefer als vorher. Ich müßte ja gar nicht, ich
Bundes revolutionärer bildender Künstler
warum sollte ich es dir sagen, wenn es nicht so wäre. Du
Deutschlandgebung, Ortsgruppe Berlin, am Dienstag, 5. Januar, in
bin ja allein, der ganze See gehört mir. Und der Himmel
sollst es nur wissen, ehe du gehst.“
Nationalhof (Bülowstraße 37). Es sprechen Dr. K. A. Wittfogel
dazu. Und wieder tauche ich empor aus Flut und Tod und
und Max Keilson, der Sekretär des Bundes.
Schluß in der Abend-Ausgabe vom Montag
Traum. Ja, so tief ich gewesen, so unerbittlich komm' ich