Eschenbacher: Ja, die Kunde von der Heldentat hat uns Deine Mutter
nach Hause gebracht.
Medardus: Wenns auch keine Heldentat war, aber zu verstehn vermag
mit
ichs wohl. Wer heute auf dem Glacis/dabei war...
Anna: Bei der Parade, nicht wahr? Es muss erhaben gewesen sein.
Der Vater hat davon erzählt. Auch bei St. Stephan war er, als
man drin die Fahnen weihte. Aber in die Kirche kam er nicht
hinein.
Eschenbæher: Und hat nicht getan wie der Käsmann? und hat sich um-
gebracht.
Medardus: Ich aber war in die Kirche hineinkommandiert. Ganz vorn
bin ich gestanden. Und habe mit diesen meinen Augen gesehn, wie
ein, als
Ihre Majestät höchstselbst die Nägel in die Fahnan eingeschla-
men
gen haben und wie der Fürsterzbischof den Segen sprach über
sie. Nicht eben, dass ich fromm wäre, aber wenn ich jemals
etwas wie Andacht gefühlt, in dieser Stunde ist gewesen, Oheim.
Und wie wir dann zurück sind aufs Glacis unter kriegerischer
Musik und der Kaiser war dort und der ganze Hof und die Erz-
herzöge alle und wir geschworen haben zu unsern geweihten Fah-
nen, da hab ich noch einen besondern Schwur getan, Mutter,
tief in mir, einen ganz besondern - im Andenken an unsern
Vater, den ich zu rächen habe.
Frau Klaehr: Medardus!
Eschenbacher: Alles sehr gut und brav, aber es wird mancher unter
Euch gewesen sein, der zu solchem Extraschwur Anlass hatte und
vielleicht bessermals du.
Frau Klaehr: Einen bessern, Jakob?
Medardus: Warum einen bessern, Oheim? Weil mein Vater nicht vor dem
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nach Hause gebracht.
Medardus: Wenns auch keine Heldentat war, aber zu verstehn vermag
mit
ichs wohl. Wer heute auf dem Glacis/dabei war...
Anna: Bei der Parade, nicht wahr? Es muss erhaben gewesen sein.
Der Vater hat davon erzählt. Auch bei St. Stephan war er, als
man drin die Fahnen weihte. Aber in die Kirche kam er nicht
hinein.
Eschenbæher: Und hat nicht getan wie der Käsmann? und hat sich um-
gebracht.
Medardus: Ich aber war in die Kirche hineinkommandiert. Ganz vorn
bin ich gestanden. Und habe mit diesen meinen Augen gesehn, wie
ein, als
Ihre Majestät höchstselbst die Nägel in die Fahnan eingeschla-
men
gen haben und wie der Fürsterzbischof den Segen sprach über
sie. Nicht eben, dass ich fromm wäre, aber wenn ich jemals
etwas wie Andacht gefühlt, in dieser Stunde ist gewesen, Oheim.
Und wie wir dann zurück sind aufs Glacis unter kriegerischer
Musik und der Kaiser war dort und der ganze Hof und die Erz-
herzöge alle und wir geschworen haben zu unsern geweihten Fah-
nen, da hab ich noch einen besondern Schwur getan, Mutter,
tief in mir, einen ganz besondern - im Andenken an unsern
Vater, den ich zu rächen habe.
Frau Klaehr: Medardus!
Eschenbacher: Alles sehr gut und brav, aber es wird mancher unter
Euch gewesen sein, der zu solchem Extraschwur Anlass hatte und
vielleicht bessermals du.
Frau Klaehr: Einen bessern, Jakob?
Medardus: Warum einen bessern, Oheim? Weil mein Vater nicht vor dem
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