13.
Schnitzler ist als Necellist kein Milienschilderer,
und auch trotz all' der zart unancierten Spenen
die er beschreibt ein Feind aller unnötigen Phrasen
Er arbeitet ruhig und sachlich, aber mit plänzen¬
der diktirn, und sicherer, ihre Wirkung im
verfehlender Absicht auf die Spenen hin, in de¬
nen des Mystische ohne vorhergegangene Er¬
klärung verständlich ist. Ich glaube kaum, daß
einem zweiten Necellisten in dem Maße
die Gabe verliehen ist, ohne eine Spur von
Stimmungsmolerei, ohne jeden dichterischen
Überschwang der Zustandsschilderung, so prä¬
zisiert genaue Charaktere zu Stande zu bringen,
daß ein Abirren des Verständnisses für die
Gefühlsbeschaffenheit der handelnden Personen
zur Unmöglichkeit wird. Und dabei wehlt
Schnitzler keineswegs alltägliche Charaktüre
vielmehr uns, die wir nicht seine Berbach¬
tungspabe und nicht das kurze Rommieren¬
des Empfundenen haben, scheinen sie nicht
elltäglich. Schnitzler aber beweist, daß in
jedem Menschen eine mystische Anlage
verhanden ist, oder wenigstens eine unbewiß
te Sencibilität dafür. Er beweist, daß
Suggestion und Hypnose keineswegs ge¬
heimnisvoller Séancen bedürfen, sondern daß
sie unmerklich, aber desto wirksamer, wie
Schnitzler ist als Necellist kein Milienschilderer,
und auch trotz all' der zart unancierten Spenen
die er beschreibt ein Feind aller unnötigen Phrasen
Er arbeitet ruhig und sachlich, aber mit plänzen¬
der diktirn, und sicherer, ihre Wirkung im
verfehlender Absicht auf die Spenen hin, in de¬
nen des Mystische ohne vorhergegangene Er¬
klärung verständlich ist. Ich glaube kaum, daß
einem zweiten Necellisten in dem Maße
die Gabe verliehen ist, ohne eine Spur von
Stimmungsmolerei, ohne jeden dichterischen
Überschwang der Zustandsschilderung, so prä¬
zisiert genaue Charaktere zu Stande zu bringen,
daß ein Abirren des Verständnisses für die
Gefühlsbeschaffenheit der handelnden Personen
zur Unmöglichkeit wird. Und dabei wehlt
Schnitzler keineswegs alltägliche Charaktüre
vielmehr uns, die wir nicht seine Berbach¬
tungspabe und nicht das kurze Rommieren¬
des Empfundenen haben, scheinen sie nicht
elltäglich. Schnitzler aber beweist, daß in
jedem Menschen eine mystische Anlage
verhanden ist, oder wenigstens eine unbewiß
te Sencibilität dafür. Er beweist, daß
Suggestion und Hypnose keineswegs ge¬
heimnisvoller Séancen bedürfen, sondern daß
sie unmerklich, aber desto wirksamer, wie