20.
Wenn auch Schnitzlers specifische Kunst, die
blenke Lebenssituation anderner Menschen¬
schickseln mit ihren Stimmungen und Kämpfen
und ihrer schließlichen Resignation hinzuwerfen
da nicht so ganz zur Geltung kommt, so weiß er
doch auch ein getreues Bild der Zeitverhältnisse
zu entwerfen, die er z. B. im „Paracelsus" schil¬
dert, wo das spießbürgerliche, wohlhebende Hand¬
werk über die Gelahrsamkeit spatten zu dürfen
glaubte. In die aphoristischen Schlußstrafe hat er
wieder eine für alle Zeiten passende saphiflische
Wehrheit und Weisheit zu legen gewußt. Wenn
des Ganze, diesen eng gezogenen Grenzen einge¬
paßt, etwas nüchtern und einfach scheint, so ist
das vollste Absicht. wie es auch Absicht sein mag.
wenn im "grünen Kakadu" die Verse etwas
gesucht und gekünstelt klingen, weil in jener
Zeit wieder jeder Bürger dem Chevalier geistig
gleichflehen wollte.
Auch in dem Versdrame "Der Schleier der Bea¬
trice", das vielleicht noch lange nicht seiner ganzen
Bedeutung nach gewürdigt wurde, weiß er Spenen voll
stimmungsreicher Verse mit Situationen wechseln zu
lassen, die uns ganz die Sitten und Gebräuche jener
Zeit, aber auch die dazu gehörige Nervenbeschaffenheit
der damals und dort lebenden Menschen schildern.
Wenn auch Schnitzlers specifische Kunst, die
blenke Lebenssituation anderner Menschen¬
schickseln mit ihren Stimmungen und Kämpfen
und ihrer schließlichen Resignation hinzuwerfen
da nicht so ganz zur Geltung kommt, so weiß er
doch auch ein getreues Bild der Zeitverhältnisse
zu entwerfen, die er z. B. im „Paracelsus" schil¬
dert, wo das spießbürgerliche, wohlhebende Hand¬
werk über die Gelahrsamkeit spatten zu dürfen
glaubte. In die aphoristischen Schlußstrafe hat er
wieder eine für alle Zeiten passende saphiflische
Wehrheit und Weisheit zu legen gewußt. Wenn
des Ganze, diesen eng gezogenen Grenzen einge¬
paßt, etwas nüchtern und einfach scheint, so ist
das vollste Absicht. wie es auch Absicht sein mag.
wenn im "grünen Kakadu" die Verse etwas
gesucht und gekünstelt klingen, weil in jener
Zeit wieder jeder Bürger dem Chevalier geistig
gleichflehen wollte.
Auch in dem Versdrame "Der Schleier der Bea¬
trice", das vielleicht noch lange nicht seiner ganzen
Bedeutung nach gewürdigt wurde, weiß er Spenen voll
stimmungsreicher Verse mit Situationen wechseln zu
lassen, die uns ganz die Sitten und Gebräuche jener
Zeit, aber auch die dazu gehörige Nervenbeschaffenheit
der damals und dort lebenden Menschen schildern.