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des zweite „der lepfere Kassien“ ist ein
bigerres und parteskes Stuppenspiel - eine Satyré
auf Tiebe und Treue, mit der Grundiden, daß
Geben und Nahmen blosse Taune des Schickfels
ist, das mit der Unbeständigkeit menschlicher
Seelen rechnet. Ein partteskes Schwanken zwi¬
schen dem Ernst im Theaterspiel des Lebens
und den Illusionen einer peistsprühenden Ton¬
tasie- Funken von Wahrheit glühend das dunkel
des Lebensinteiguenspiels durchleuchtend, und
zum Schluß die unfreiwillige Resignation des
Einen, der nicht mehr mitzuspielen braucht,
und es für überflüssig fält, die trägische Ko¬
mödie seines Lebensendes mit seinem Flöten.
spiel zu begleiten.
In der Burleske "zum großen Wurstl" steht
Schnitzler wirklich ganz außerhalb, ganz erheben
über seinem Werke, und hält wie ein wirklicher
stuppenspieler die Fäden seiner Marienetten in sei¬
ner hand vereinigt. Alle Temperamente des reichen
Lebenstheaters sind da, auf Bühne und Publikum
verteilt, enthalten, - alle Ingrediencien unter einen
dergemischt, aus denen ein dichter seine Wirkun¬
gen, der Nimmungs-Gemüts- und Gefühlsverschie¬
denheit des lieben Publikums Rechnung tra¬
gend, aufbauen muß. Jede Stimmung künstvoll
symbolisiert, jede Wirkung analysiert jede
charge, jede Nase betont – der Theaterdirektor
des zweite „der lepfere Kassien“ ist ein
bigerres und parteskes Stuppenspiel - eine Satyré
auf Tiebe und Treue, mit der Grundiden, daß
Geben und Nahmen blosse Taune des Schickfels
ist, das mit der Unbeständigkeit menschlicher
Seelen rechnet. Ein partteskes Schwanken zwi¬
schen dem Ernst im Theaterspiel des Lebens
und den Illusionen einer peistsprühenden Ton¬
tasie- Funken von Wahrheit glühend das dunkel
des Lebensinteiguenspiels durchleuchtend, und
zum Schluß die unfreiwillige Resignation des
Einen, der nicht mehr mitzuspielen braucht,
und es für überflüssig fält, die trägische Ko¬
mödie seines Lebensendes mit seinem Flöten.
spiel zu begleiten.
In der Burleske "zum großen Wurstl" steht
Schnitzler wirklich ganz außerhalb, ganz erheben
über seinem Werke, und hält wie ein wirklicher
stuppenspieler die Fäden seiner Marienetten in sei¬
ner hand vereinigt. Alle Temperamente des reichen
Lebenstheaters sind da, auf Bühne und Publikum
verteilt, enthalten, - alle Ingrediencien unter einen
dergemischt, aus denen ein dichter seine Wirkun¬
gen, der Nimmungs-Gemüts- und Gefühlsverschie¬
denheit des lieben Publikums Rechnung tra¬
gend, aufbauen muß. Jede Stimmung künstvoll
symbolisiert, jede Wirkung analysiert jede
charge, jede Nase betont – der Theaterdirektor