Samstag, 28. Dezember 1912

28/12 Früh, ich wollte eben den Morgenspaziergang machen, ein ca. 17j. Mädl, sehr jüdisch, leidlich hübsch, anstoßend, will mich sprechen, hat Bernhardi gelesen, ich bin offenbar ein Mensch, sie will von ihren Eltern weg, die gewöhnliche Leute seien, Vater Procurist, sie möchte bei mir wohnen; war enttäuscht als ich ihr die Unmöglichkeit erklärte; hat ein Buch und Gedichte geschrieben, mit denen sie ihren Freunden und Freundinnen schon schöne Stunden bereitet, kann aber nur auf dem Land dichten ― u. s. w. Das gibts!―

Hr. Kais. R. Gaschler dankt mir für die Ges. W., die ich ihm zu Weihnachten geschickt und wirkt auch vielfach komisch, so wenn er sich „unglaublich bekannt“ nennt.

Briefe dictirt.― Gerechnet, papierlt; sehr schwere Stimmung.―

Trebitsch zum Thee, mit neuem gelbem Auto.―

Nach dem Nachtmahl Stephi, recht galgenhumoristisch.

1912-12-28