7/8 Träume: Ich soll (in einer Art Cabaret) ein Couplet Girardis in seiner Maske, ihn copirend singen ― singe den Refrain für mich,― jemand ― O.? ― hört zu und zollt Beifall ―; das Couplet hat sehr viele Strophen ― ich weiß es nicht auswendig ― dann seh’ ich Joh. Strauß vor mir, auf jugendlich hergerichtet (er färbte sich schwarz und fürchtete den Tod) ― seine Tochter (wer eigentlich? ― seine Stieftochter?) sagt mir;― er „flirte“ nur mit allen Frauen ― wenn sie Forderungen an ihn stellten, schütze er sein Alter vor. (Vor Jahren Scheidung dieser Stieftochter wegen angeblicher Imp. des Mannes.) ― Dann: in meinem Haus, doch sieht es anders aus, auch liegt es etwas weiter unten (etwa Haus Neuman), das Parterre höher, vergittert (?),― ich sehe im Garten (kleiner Ausschnitt) außer meinem Gärtner, einen zweiten, der sonderbarer Weise Lackschuhe trägt, ich weiß, daß er taubstumm und schwachsinnig ist, übrigens hübsch und ernst … Im Zimmer daneben O. und Heini ― ich spüre, dass sie gegen mich conspirirt und bereue (vag) daß sie wieder da ist.―
Gepackt.― Zum Schauer.― Gratulire Heini zu seinem 20. Geburtstag (am 9.) ― O. und Lili packen mühselig; ich sage ihnen allen Adieu,― sie fahren, mit Pollaczeks und Nirenstein nach Lermoos, wo ich, nach Berchtesgaden auch hinkommen soll. O. macht eine spitze Bemerkung über die Leute, die ich in B. treffen werde (Vicki ― und Julius’ ― sie hat offenbar die Empfindung, daß Helene insbesondre das „Hindernis“ ist ―) ―
Mit der Bahn zurück Feldafing ―; Abreise nach München; in Possenhofen stehn O. und alle an der Bahn,― auf ihren Zug wartend; Frau Chapiro steigt zu mir ein. Wir sprechen u. a. über den Antisemitismus, sie ist aus einer Salzburger christl. Familie und erzählt mir, wie sie schon als Kind diesen dummen Hass gegen die Juden nicht begriffen, den alle Leute in Salzb. (― und anderswo) hegen. (Ihr Vater wollte sich, um sein Geschäft zu restauriren, mit einer Jüdin associiren ― es wurde ihm unmöglich gemacht.)
In München an der Bahn Chapiro;― Rhein. Hof.
Wir speisen alle in den Jahreszeiten;― dann Geschäfte u. dgl.;― Hitze;― Rhein. Hof, wo endlich mein Zimmer frei ist, in dem ich nun diese Zeilen schreibe … vielleicht in demselben Zimmer ― wo ich vor 24 Jahren mit M. R., oder vor 23 mit M. E. war …
Zu Gl.s, wo nur Hans zu Haus; Gußregen; Kino (Steinrück als daemonischer Polizeicommissair (der Gefangne von Cayenne)).― Pschorrbräu.―