XIV.
Gute Botschaft!
Artur Schnitzler ist wieder an der Arbeit, um der deutschen Bühne eine Dichtung zu schenken.
Nach einem Ausfluge in das Land des
Romans ist er wieder zu seiner Liebe, zum Theater zurückgekehrt. Woher er den Stoff
zu seinem
neuen Schauspiele holte, darf ich ebenso wenig enthüllen, wie das Problem, das
Schnitzler zu gestalten unternommen hat. Auch
der Titel bleibt vorläufig Geheimnis. Da saß ich kürzlich mit dem
Dichter in einem lauschigen Raume seiner
Wohnung. Die Rede kam u. A. auf »
Liebelei«, die man zu Anfang des nächsten Jahres im
Deutschen Volkstheater spielen wird. Mit
Käthe Hannemann als
Christel.
Schnitzler hat eine sehr
gute Meinung von dieser Künstlerin; obwohl sie aus dem
Reiche stammt, glaubt er doch, sie werde die Figur der
Wienerin lebenswahr verkörpern. »Denn« – also
spricht der
Dichter – »
bei einer Schauspielerin entscheidet nicht die Aussprache,
sondern das Talent.«
Agnes Sorma, die in
Berlin die Rolle der Christine
kreirte, war ebenfalls keine
Wienerin und wie
echt, wie vollsaftig war sie als »süßes Mädel«. Ebenso
Adele Sandrock, die erste Darstellerin der Christine. – Von
Mitterwurzer, der in »
Liebelei« eine Episode in den
Vordergrund der Handlung schob, weiß
Schnitzler
eine bisher unbekannte Geschichte zu erzählen.
Mitterwurzer drängte
Schnitzler, er
möge »
Anatols Tod« schreiben, »weil ein solcher Kerl doch sterben muß«. Und
Mitterwurzer schwebte vor, daß
Anatol, wie Don Juan endigen müsse, bei einem
Gastmahle, aus den Armen berückender Weiber müßte ihn der Teufel holen . . .