Ein Protest des Dichters gegen unbefugte Uebersetzungen.
Telegramm unseres Korrespondenten.
Unter eigenartigen Umständen gelangte heute abend
Artur
Schnitzlers »
Reigen« im
Kopenhagener Betty-Nansen-Theater zur Erstaufführung. Der
Theaterzensor hatte ursprünglich die Aufführung untersagt, jedoch,
nachdem die Theaterleitung sich zu einschneidenden Kürzungen bequemt hatte, die
Erlaubnis zur Aufführung erteilt, wobei jedoch die Bedingung gestellt wurde, daß eine
hervorragende literarische Persönlichkeit bei der Erstaufführung einen
einleitenden Vortrag halten solle. Den Dichter hat man bei den sehr wesentlichen
Streichungen nicht zu Rate gezogen. Man ist sogar nicht einmal um seine Einwilligung
eingekommen. Dies veranlaßte die
Kopenhagener
Mittagszeitung »
Extrablaaded« dazu,
Schnitzler telegraphisch darüber zu befragen.
Hierauf erhielt »
Extrablaaded« die Drahtantwort von
Schnitzler, er sei von der Direktion des
Betty-Nansen-Theaters nicht verständigt worden und
protestiere auf das schärfste gegen jede von ihm nicht
autorisierte Textänderung.