- |Vor’s Portal für Jubelgreise
Gängelt Ihr mich lobesam,
Da nun meine Lebensreise
An die Sechz’ger-Ecke kam.
- Am Portal giebt’s lust’gen Thorschnack
Zeitungsflaggenwimpelei,
Künft’ger Nekrologe Vorschmack
Und wie lieb ich vielen sei.
- Aber diese Zeitungsflaggen,
Die mir heute freundlich wehn,
Haben doch den Schalk im Nacken
Und ich kann sie gut verstehn.
- Was mir manchmal schon als Ahnung
Leise durch die Seele glitt,
Wird zur öffentlichen Mahnung:
»Du bist alt! Thu nicht mehr mit!
- »Wie’s mit Winterstrahlenschrägheit
»Jetzt die Alterssonne meint,
»Fass’ es klug: Erlaubt ist Trägheit,
»Die von nun an Würde scheint.«
- |Hm! Das laß ich mir gefallen,
Wenn Ihr’s nicht zu wörtlich nehmt.
Und ich sage Dank Euch allen,
Die mich heut’ bediademt
- Oder doch bediaduselt
Mit so manchem art’gen Wort.
Musen! Jetzt ist ausgemuselt!
Alle neune schick’ ich fort.
- Aber dass aus ihren Haaren
bleibt ein holder Duft zurück,
Der in neue Schreibgefahren
Lockt, in neuer Träume Glück, –
- Dieses gänzlich zu verhüten,
Steht nur schwer in meiner Macht;
Sieht man doch auch späte Blüten,
Wenn vom Frost der Wald schon kracht.
- Nehmt sie, wenn sie sprießen sollten,
Dann als Dank für Eure Huld.
Denn, je mehr ein Mann gegolten,
Um so mehr steht er in Schuld.