Felix Salten an Arthur Schnitzler, [zwischen 7. und 12. 9.? 1894]

|Felix Salten
Wien, »Berliner Neueste Nachrichten.«
IX., Hörlgasse 16.  »Münchener General-Anzeiger.«
|Lieber Frd, ich habe jetzt Rendezvous und kann deshalb nicht kommen. Es ist möglich, dass wir, dh. ich u. »sie« mit der Reisner zusammen soupiren, für diesen Fall telephonire ich Sie an, oder bitte laßen Sie mir sagen, wo ich Sie zwischen ½ 8 u. ½ 9 treffen kann. Ohne dass Sie sich binden, natürlich.
Herzlichst
 Salten
    Bildrechte © University Library, Cambridge

    Rendezvous] Da diese Visitenkarte Saltens nur für den Zeitraum vom [6. 9. 1894] bis zum 15. 9. 189[4?] belegt ist, ist es wahrscheinlich, dass auch diese Karte nach Schnitzlers Heimkehr nach Wien im September 1894 übermittelt wurde, wobei Salten bis zum [6. 9. 1894] nicht von Schnitzlers Rückkehr gewusst haben dürfte. Nimmt man zudem an, dass ein »Rendezvous« Saltens mit Lotte Glas gemeint ist, so schränkt sich der Zeitraum weiter ein, denn diese trat am [11. 9. 1894] ihre Haftstrafe an.

    Reisner] Obzwar die Person bislang nicht genauer identifiziert werden konnte, ist anzunehmen, dass damit nicht die im Register des Tagebuchs angeführte Adele Reisner gemeint ist, da diese zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal 12 Jahre alt war. Wahrscheinlicher ist, dass sich auch die Einträge zu Adele Reisner im Tagebuch auf die vorliegende Person beziehen.