Ich habe mit den Wahlen
schrecklich viel zu thun und kann
daher er
st heut Dir und
Olga für Eure lieben Grüße von unterwegs vielmals
danken. Al
so im Herb
st werdet Ihr Eure kleine Wohnung beziehen? Sie muß
sehr traulich und
sehr reizend
sein, nach Deiner Schilderung, und ich hoffe
sehr, daß Ihr darin glückliche Tage und
Jahre verleben werdet.
Die »
Komödie« wird
hoffentlich noch fe
ste Ge
stalt annehmen.
|Wenn Dich
gar nichts Anderes reizt,
so denke an das »Ge
schäft«, das mit einem lu
stigen Stück
heut zu machen wäre. Alle Theater würden danach greifen.
Der
Goldmann von der »
Tragödie des Triumphes« bin nicht ich. Wie man Deinen »
Reigen« aufführen will, – namentlich die
r Gedanken
striche – darauf bin ich
sehr
neugierig. Das
Buch wird auch
hier allgemein gele
sen und erregt großes Entzücken.
Sommerpläne habe ich noch nicht. Ich sehe mit Schrecken meinen Urlaub herankommen.
Mir |graust davor, einen Entschluß zu fassen. Wohin soll ich gehen? Die Welt ist leer, und Niemand wartet auf mich.
Vielleicht komme ich Anfang Augu
st nach
Wien und fahre mit Dir nach
Südtirol.
Die
Fulda’
sche Ehe
scheidung geht ihren
Gang.
Sie hat ihren
Mann so lange gequält, bis er
es nicht mehr aushielt
, und auf Scheidung klagte. Es
i
st eine große Dummheit von ihr, daß
sie es
so weit kommen ließ;
|denn
sie wird den Sturz von der
socialen Höhe, auf der
sie
steht, bisher
stand, doch nicht vertragen.
Lies: »
Briefe, die ihn nicht erreichten«. Verfa
sserin i
st die Baronin
Heyking, die Frau des ehemaligen
deutschen
Gesandten in
China.
Grüße
Olga vielmals und
sei auch Du herzlich
st gegrüßt von Deinem
Paul Goldm