|3. 6. 1931.

Liebe und verehrte Freundin.

Dieser Tage kommt, wie Sie wissen, die »Komödie der Worte« in Paris zur deutschen Aufführung. Ich habe mir erlaubt sowohl Ihnen als Mme. Clemenceau Billetts zusenden zu lassen und es wird mich freuen, wenn Sie Zeit haben sollten der Generalprobe beizuwohnen und mir vielleicht ein Wort darüber zu berichten. Indess hat Frau Clauser auch eine ausgezeichnete Uebersetzung der drei Einakter ins Französische fertig gestellt, wir warten also damit, ebenso wie mit dem »Bernhardi« und mit dem »Weiten Land« vor den Pforten der Pariser Theater auf Einlass.
Für heute nur dies und viele herzliche
Grüsse. Hoffentlich habe ich bald die Freude Sie
wiederzusehen.
 
Frau Hofrätin Bertha Zuckerkandl,
Paris.
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